Ein Team vom Institut für Mechatronik hat seine Entwicklungen der internationalen Industrie- und Forschungswelt auf der PCIM in Nürnberg, der weltgrößten Fachmesse für Leistungselektronik und deren Anwendungen, präsentiert.
„Das Tempo auf dieser PCIM war atemberaubend“, sagt Prof. Dr.-Ing. Ronald Eisele, der die Messe seit vielen Jahren für seine Arbeit nutzt. Mit mehr als 16.000 Fachteilnehmenden sei ein Besucherrekord erzielt worden, dazu ca. 500 ausstellende Firmen. „Die Leistungselektronik ist nun klar als die Effizienztechnologie zur Erreichung der Klimaziele erkannt. Die Umsetzung fordert jedoch Produktionssteigerungen und neue Ideen in nie gekanntem Umfang“, erklärt der Professor für Sensortechnologie und Bauteilpackaging am Institut für Mechatronik.
Gleichzeitig sei auf dem Gebiet der elektrischen Technologien ein besonders eklatanter Fachkräftemangel zu verzeichnen. Eisele: „Einerseits ergreifen immer weniger Studierwillige naturwissenschaftliche oder gar elektrotechnische Studiengänge, andererseits werden erheblich mehr Absolventen benötigt. Hintergrund ist eine tiefgreifende Transformation unserer Industrie von fossil-mechanischer Ausrichtung zur elektrischen Ausrichtung der Antriebstechnologien für Mobilität auf Schiene und Straße und allen Power-to-X Techniken.“
Im Zeichen dieses Wandels standen die Messe und der Kongress in Nürnberg. Die Anzahl der großen Antriebsfirmen hat sich nach Eiseles Schätzung vervierfacht - wer früher beispielsweise nur Getriebe gebaut habe, wolle nun elektrische Antriebstränge bauen. Automobilfirmen waren daher mit Ständen ausschließlich zum Recruiting von Absolventen und Absolventinnen in der Leistungselektronik vertreten.
Das Forschungs- und Messeteam der FH Kiel mit dem Professoren-Team Aylin Bicakci, Ronald Eisele und Ulf Schümann hat den Andrang professionell bewältigt. Viele neue Kontakte konnten geknüpft und zahlreiche Fachgespräche an den aus Kiel mitgebrachten Exponaten geführt werden. Den Austausch bei der obligatorischen Come-together-Party der Ausstellenden bestimmte meist genau diese Transformation. Eisele: „Wir hatten das Gefühl, dass wir thematisch richtig aufgestellt sind und sehr erwünschte Beiträge zu der beschriebenen Transformation leisten - einerseits mit beachtenswerten technischen Lösungen, wie unserem Kiel PowerPlate, einem super-kreativen Leistungssubstrat, und andererseits bieten wir hochmotivierte Absolventen und Absolventinnen.“
Mit dem guten Gefühl, dass tolle Lösungen die Energiewende zum Elektrischen hin voranbringen werden und die Dekarbonisierung erreicht wird, trat das Team nach dem Abbau den Heimweg nach Kiel an. „Wir fühlen uns aufgeladen mit neuen Ideen“, so Eisele.