Als wäre das beliebte TV-Format „Die Höhle der Löwen“ in das Audimax der FH Kiel eingezogen, war die Spannung bei allen 24 Teams voller innovativer Gründungsideen spürbar — wer konnte die Jury von seinem Konzept überzeugen?
Am Dienstag (22. Januar) war es soweit: Die Juror*innen kürten vier Gruppen zu den Siegern des neuen Pflichtmoduls „Capstone“, zu dessen Abschluss die rund 120 BWL- und Wirtschaftsinformatik-Studierenden des ersten Semesters ihre Geschäftsideen zum Thema Gründung präsentierten.
Die Fachjury aus zwei Vertretern der studentischen Unternehmensberatung Uniconsult und drei Expert*innen aus dem Verein Mentoren für Unternehmen Schleswig-Holstein, Dorothee Thomanek, Dr. Ing. Gert Lang-Lendorff und Dipl. Ing. Jens Brendel, nahm alle Gruppen genauestens unter die Lupe.
In achtminütigen Pitches auf der großen Bühne stellten die Studierenden ihre Zielgruppen- und Kundennutzungsanalysen, ihre Ertragsmodelle, ihre Marketinginstrumente und Kalkulationen vor. Die Ergebnisse können sich sehen lassen: Von Gesundheits-Apps über Einweggeschirr aus Stroh, Shops für Protein-Shakes und Döner-Franchises reichten die Geschäftsideen der Studierenden. Die Themen rund um Umweltschutz, Gesundheit und Nachhaltigkeit standen dabei deutlich im Vordergrund der Präsentationen.
„Die Vielfalt ist beachtlich“, bestätigte Prof. Dr. Jens Langholz, einer der vier Modulverantwortlichen der FH Kiel. Auch seine Kollegin Prof. Dr. Doris Weßels zeigte sich begeistert von der engagierten Arbeit der Studierenden des Fachbereichs Wirtschaft.
Dem Lob schlossen sich die Fachjuror*innen an. Dorothee Thomanek: „Dieses Format, das die FH entwickelt hat, ist ein voller Erfolg. Alle heute präsentierten Ideen waren sehr gut.“
Eine optimale Möglichkeit also für die Studierenden, sich auszuprobieren und erste Erfahrungen im Bereich der Gründung zu sammeln.
Den dritten Platz teilten sich am Ende zwei Gruppen. Fünf Studentinnen überzeugten mit ihrem Konzept für einen neuartigen Thermobecher „Der Kerl“, ihre männlichen Kommilitonen mit ihrer Idee zum neuen Luxus-Shirt-Label „Badge“, das für unauffällig andere Mode steht.
Die Silbermedaille erhielt das sportliche Team mit „Spoddy“: Per App können sich Sportbegeisterte zum gemeinsamen Training finden und verabreden und gemeinsam den inneren Schweinehund besiegen.
Auf dem obersten Treppchen standen die vier Studenten Gruppe „Warenfinder“. Mit der App der Studenten wird das Einkaufen zum Kinderspiel. Ein passendes Beispiel fand Frau Thomanek in ihrer Abschlussrede:
Sucht man zum Beispiel in einem Baumarkt nach einem bestimmten Paar Schrauben oder einer Glühbirne, zeigt die App direkt an, wo sich das gesuchte Produkt befindet. Schluss mit der Jagd nach den Verkäufern und Sätzen wie „Das ist nicht meine Abteilung“. Die Idee sei innovativ, frisch und sinnvoll, fanden auch Dr. Ing. Lang-Lendorff und Dipl. Ing. Brendel.
Die drei Mentor*innen regten alle Studierenden dazu an, mit ihrem Gründungskonzept weiterzumachen und sich Unterstützung des Mentorennetzwerks zur Existenzgründung, Existenzerhaltung und Strategieentwicklung zu suchen.
Die Jungs vom Team „Warenfinder“ genossen ihren Sieg nach der Veranstaltung bei einem kühlen Bier. In Zukunft wollen sie noch ein wenig Feinschliff in ihre Idee bringen und diese dann in die Tat umsetzen.
Julia Königs