Umbrüche prägen unsere Gesellschaft und die Arbeitswelt. Die digitale Transformation verändert grundlegend Arbeitsweisen und -bereiche. Digitalisierung und Industrie 4.0 lassen altbekannte Berufsfelder verschwinden. Die Komplexität steigt, neue Strukturen und Formen von Arbeit entstehen. Und neue Technologien benötigen neue Kompetenzen.
Die Folgen dieser Entwicklungen auf die Hochschulausbildung künftiger Ingenieur*innen diskutierten im Rahmen des DHIK-Forums 2019 in der vergangenen Woche (28. April) über 100 Fachleute an der Fachhochschule Kiel. Unter dem Titel „Hochschulen im disruptiven Umfeld - Zukunftsfähige Kompetenzfelder in der Ingenieurausbildung“ widmet sich das Forum u.a. folgenden Fragen: Wo stehen die Hochschulen? Welche Kompetenzen vermitteln sie, wenn lebenslanges Lernen die Arbeitswelt prägt? Wie wird Wissenschaft betrieben, wenn Grenzen zwischen Disziplinen verschwinden?
In Keynotes und interaktiven Panelveranstaltungen beleuchteten Vertreter*innen der deutschen, chinesischen und mexikanischen Partnerhochschulen, der Wirtschaft und des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) die aktuelle Ingenieurausbildung und skizzierten die Kompetenzfelder für eine zukunftsfähige Ingenieurausbildung im transnationalen und interkulturellen Kontext. Prof. Dr. Tobias Specker, Vertreter der gastgebenden Fachhochschule Kiel, zog ein positives Fazit der Veranstaltung: „Alle haben verstanden, dass die ingenieurwissenschaftliche Ausbildung aufgrund der disruptiven Veränderungen, zum Beispiel der Digitalisierung, eine deutliche Akzentverschiebung erfahren wird, die auch ethische Fragen würdigt. Deutlich wurde aber auch, dass dieser Veränderungsprozess nur funktioniert, wenn alle Beteiligten mitwirken, insbesondere auch die Lehrenden. Dies ist keineswegs selbstverständlich und von einer Vielzahl von Widerständen begleitet.“
Das Programm der Veranstaltung kann unter folgendem Link eingesehen werden: https://www.dhik.org/aktuelles/veranstaltungen/dhik-forum-2019/
Hintergrund DHIK
Das Deutsche Hochschulkonsortium für internationale Kooperationen (DHIK) ist ein Verbund von 29 Hochschulen, die gemeinsam Austausch- und Doppelabschlussprogramme mit ausländischen Universitäten in den angewandten Ingenieurswissenschaften durchführen.
Die Mitgliedshochschulen des DHIK repräsentieren rund 240.000 Studierende und rund 5800 Professoren. Derzeit bestehen Kooperationen mit der Tongji-Universität in Shanghai, China (CDHAW) und dem Tecnológico de Monterrey, Mexiko (MDHK) mit den Studiengängen Mechatronik, Wirtschaftsingenieurwesen, Fahrzeugtechnik, Gebäudetechnik, Maschinenbau, Elektrontechnik, Informationstechnik und Nachhaltige Entwicklung. Die Programme verknüpfen das deutsche Fachhochschulmodell mit dem Hochschulsystem des Partnerlandes und damit die praxisnahe Ausbildung von Ingenieuren mit interdisziplinären Kenntnissen, internationalen Kompetenzen und Problemlösungsfähigkeiten für die Industrie und Wirtschaft beider Länder.
Weitere Informationen unter: www.dhik.org