Immer weniger Schüler*innen entscheiden sich für techniknahe Schulbildungszweige und anschließend für ein technisches Studium, trotz ausgezeichneter Jobperspektiven. Diese Entwicklung macht sich ebenso am Regionalen Bildungszentrum (RBZ) Technik der Stadt Kiel bemerkbar, wie auch an der Fachhochschule (FH) Kiel. Um wieder mehr junge Menschen für eine technische Berufslaufbahn zu gewinnen, unterzeichneten beide Bildungseinrichtungen heute (17. Januar 2019) einen Kooperationsvertrag.
„Ich freue mich über die weitere Verzahnung der Ausbildungsangebote der beiden Lern- und Studienorte, um unseren Schülerinnen und Schülern den Übergang zu einem anschließenden Ingenieurstudium an der FH Kiel zu erleichtern“, erklärte die stellvertretende Schulleiterin Anke Peemöller-Schulz. Im Rahmen der Kooperation wollen das RBZ-Technik und der Fachbereich Informatik und Elektrotechnik der FH Kiel enger zusammenarbeiten. Zum Nutzen beider Seiten, ist der Prodekan des Fachbereichs, Prof. Dr. Harald Jacobsen, überzeugt. Die Hochschule rücke nicht nur frühzeitig in den Blick potentieller Studierender, auch deren Einstieg ins Studium gelinge besser: „Absolventinnen und Absolventen vom RBZ Technik Kiel sind in manchen Grundlagenfächern, wie der Elektrotechnik, bereits hervorragend ausgebildet. Diese Kompetenzen möchten wir gerne anerkennen.“
Durch die Anerkennung schulischer Vorkenntnisse haben Erstsemesterstudierende vom RBZ-Technik mehr Zeit für andere Fächer. Ein echter Heimvorteil für RBZ-Schüler wie Luca Jonas Rieck. Der 18-Jährige absolviert gerade die zweijährige Berufsfachschule Informationstechnischer Assistent mit dem zusätzlichen Abschluss der Fachhochschulreife. „Ich freue mich, dass mein Ziel, Informatiker zu werden, von der FH unterstützt wird und ich mich so noch besser auf neue Inhalte im Studium konzentrieren kann.“
Auch Felix Rust (22) und Lars Sachmann (23) wollen an der Kieler Fachhochschule studieren. Beide haben bereits eine Ausbildung zum Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik abgeschlossen und beenden im Sommer 2019 die einjährige Fachoberschule mit der Fachhochschulreife. Felix Rust: „Der Vertrag ist eine zusätzliche Motivation für Auszubildende, nach Abschluss ihrer Ausbildung und unter Voraussetzung der schulischen Qualifikation, ein Studium zu beginnen.“ Und sein Mitschüler Lars Sachmann ergänzt: „Der Kooperationsvertrag bedeutet eine echte Anerkennung und Wertschätzung nicht nur der Ausbildung, sondern auch des Berufs des Elektronikers.“