„Einfach mal etwas Anderes probieren“ – das dachte sich Niels Johannsen, als er sich dazu entschied, das Sommersemester 2022 in Rumänien zu verbringen. Als Erasmus-Student war er von Ende Februar bis Ende Juni 2022 an der Universitatea Babes-Bolyai in Cluj-Napoca eingeschrieben. Die Stadt liegt in Siebenbürgen im Nordwesten des Landes.
An der FH Kiel studiert Niels Johannsen Angewandte Kommunikationswissenschaft im Master. Von der Flensburger Förde zog er nach dem Abitur an die Kieler Förde, um im Herbst 2017 den Bachelorstudiengang Öffentlichkeitsarbeit und Unternehmenskommunikation zu beginnen. Nach dem Abschluss im Sommer 2021 schloss er direkt den Master an.
Für Südosteuropa habe er sich schon länger interessiert, sagt Johannsen. „Auch ein Auslandssemester wollte ich gerne machen. Vor dem zweiten Master-Semester dachte ich dann: ‚Jetzt, oder nie‘“, erinnert er sich.
Bei der Recherche nach möglichen Universitäten überzeugte ihn die Mischung aus dem Standort und dem Studienangebot der Universitatea Babes-Bolyai. „Die Möglichkeit, einen individuellen Schwerpunkt zu setzen – in meinem Fall Videojournalismus – war schließlich ausschlaggebend“, beschreibt er.
Bedenken habe er lediglich in Bezug auf die Corona-Pandemie gehabt: „Ein Erasmus-Semester ohne persönlichen Kontakt zu anderen Studierenden und Locals wäre ja nicht Sinn der Sache gewesen“, sagt er und fügt hinzu: „Geholfen hat mir der Austausch mit einer FH-Studentin, die im vorherigen Semester in Cluj-Napoca studiert hatte und trotz Online-Vorlesungen viele Leute kennengelernt hat. Ihre positiven Erfahrungen haben mich in meiner Entscheidung bestärkt.“
An der Fakultät für Politik-, Verwaltungs- und Kommunikationswissenschaften wählte Johannsen aus einem mehrsprachigen Kursangebot einen deutschsprachigen und mehrere englischsprachige Kurse in den Bereichen Media Communications und PR. Mit seinen Mitstudierenden verständigte er sich auf Englisch, außerdem belegte er einen Rumänisch-Anfängerkurs.
„Grundsätzlich musste ich mich natürlich erst einmal einleben“, sagt er. „Ich habe das erste Mal länger in einem fremden Land gelebt.“ Doch so „anders“ wie erwartet seien das Leben in Rumänien und der Studienalltag an der Universität gar nicht gewesen. Er habe sich direkt willkommen gefühlt – besonders Events der Universitäts- und Erasmus-Netzwerke hätten den Start in den neuen Alltag erleichtert.
Neben der Gastfreundschaft der Rumän*innen gefiel dem Norddeutschen vor allem die Vielfalt des Landes: Die lebendige Hauptstadt Bukarest beeindruckte ihn ebenso wie kleinere Städte und Burgen in Transsilvanien oder die Weite der Berge beim Wandern.
Die Entscheidung für das Erasmus-Semester in Rumänien sei für ihn perfekt gewesen, sagt Niels Johannsen und betont: „Es hat nur Vorteile, ein Auslandssemester zu machen.“ Man lerne nicht nur Land und Leute kennen, sondern auch viel über sich selbst, resümiert er.
In den kommenden Monaten widmet sich der 25-Jährige seiner Masterarbeit. Nach dem Abschluss könne er sich vorstellen, in den Journalismus zu gehen oder im PR-Bereich zu arbeiten – am liebsten zunächst in Hamburg.