Die Vizepräsidentin der Fachhochschule Kiel, Prof. Dr. Marita Sperga, überbrachte die Glückwünsche des Präsidiums aus Kiel. In ihrem Grußwort brachte sie ihre Freude über die guten Abschlüsse der Absolvent*innen zum Ausdruck. Sie verwies darauf, dass der erfolgreiche Abschluss eines Studiums keine Selbstverständlichkeit sei. „Letztlich muss jeder selbst am meisten daran arbeiten, diesen Erfolg zu erreichen. Wertschätzen Sie für sich diese besondere Qualität Ihrer Leistung“, gab sie den Absolvent*innen mit auf den Weg. „Sie haben sich nicht als Kandidat für ‚Bauer sucht Frau‘ qualifiziert, sondern für ,Elitepartner!'“
Den Festvortrag hielt Herr M. Sc. Jan Oke Sacht von der Agrarberatung Mitte e.V. Zunächst gratulierte er den Absolvent*innen ganz herzlich. „Jetzt haben Sie alles hinter sich und haben erst einmal richtig Grund zu feiern. Sie haben sich den Herausforderungen eines Hochschulstudiums gestellt und erfolgreich bestanden. Bewahren Sie sich in Ihrem zukünftigen Arbeitsfeld die Flexibilität, die Sie im Studium an den Tag gelegt haben, wenn es darum ging, die Arbeit auf dem eigenen Betrieb mit dem Studium und dem sonstigen Studentenleben zu koordinieren.“ Er beruhigte die Absolvent*innen aber, „die zukünftigen Prüfungen des Berufsalltags werden Sie auch meistern. Darauf wurden Sie am Fachbereich sehr gut vorbereitet.“ Abschließend gab er den Absolvent*innen noch Tipps für ihre weitere berufliche Zukunft: „Bleiben Sie Mensch, seien Sie dankbar und stolz auf Ihren Abschluss und gehen Sie verantwortungsvoll damit um. Begeistern Sie Ihre Umwelt für die Landwirtschaft, erhalten Sie Ihre Kontakte aus dem Studium und haben Sie auch den Mut für einen beruflichen Neuanfang, wenn Sie Ihr Job nicht befriedigt!“
Am 12. Juli 2019 beendeten 36 Absolvent*innen erfolgreich ihr Studium am Fachbereich Agrarwirtschaft mit dem Bachelor- oder Masterabschluss. Im feierlichen Rahmen in der Schlepperhalle 28 der Deula erhielten 25 Bachelor und elf Master vor circa 160 Gästen ihre Zeugnisse und Urkunden.
Die Übergabe der Urkunden und Zeugnisse durch den Dekan Prof. Dr. Martin Braatz und den Vorsitzenden des Prüfungsausschusses Prof. Dr. Albrecht Mährlein leitete Prof. Mährlein mit einem aufrichtigen Dank an Frau Antje Goetzien aus dem Studierendensekretariat ein. Frau Goetzien hat in unermüdlichem Einsatz Birgit Albrodt aus dem Prüfungsamt ersetzt, die krankheitsbedingt für einige Zeit ausfällt. Ihr sei es zu verdanken, dass die Absolvent*innen ihre Zeugnisse und Urkunden rechtzeitig zur Exmatrikulation bekommen. Sein Dank galt auch Frau Hoffmann-Fölkersamb aus der Zentrale in Kiel, die Frau Goetzien tatkräftig bei ihrer Aufgabe unterstützt hat. Als Überleitung zur Übergabe der Urkunden und Zeugnisse erfreute Prof. Mährlein die Anwesenden mit einigen Überlegungen und launigen Beispielen zur Notwendigkeit einer korrekten Schreibweise in Seminar- und Abschlussarbeiten. Diese Notwendigkeit sehen Studierende oft als nebensächlich an im Vergleich zu den Inhalten der Arbeit. Anhand der gewählten Beispiele wurde unter lautem Gelächter aber sehr schnell deutlich, dass ein Komma mehr oder weniger oder die Verwechslung von Groß- und Kleinschreibung schnell den Sinn einer Aussage in eine ganz andere Richtung lenken kann.
„Heute ist Erntedankfest für den Fachbereich“, freute sich der Dekan Prof. Dr. Martin Braatz, in seiner Begrüßungsrede über eine quantitativ und qualitativ gute Ernte, was die „Produkte“ des Fachbereichs Agrarwirtschaft betrifft. „Wir sind stolz auf Ihre Leistung während Ihres Studiums am Fachbereich Agrarwirtschaft! Sie werden gute Repräsentanten des Fachbereichs sein. Mit Ihrem erfolgreichen Abschluss gehen Sie aber auch eine Verpflichtung ein: Ab jetzt sind Sie die Visitenkarte unseres Fachbereiches. Machen Sie einen guten Job, dann werden Ihre Nachfolger auch gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt finden“, forderte Prof. Braatz die Absolvent*innen auf. „Die guten Bewertungen des Fachbereichs seitens der Studierenden sind aber auch Ausdruck dafür, dass Sie mit Ihrem Studium und dem Fachbereich insgesamt zufrieden waren“. Sein Dank dafür ging sowohl an die Absolvent*innen, als auch an das ganze Team des Fachbereichs, das insbesondere in den letzten Prüfungswochen krankheitsbedingt extreme Anstrengungen auf sich nehmen musste, um die Zeugnisse und Urkunden rechtzeitig fertig stellen zu können.
Die Zeugnisse und Urkunden empfingen mehrere Absolvent*innen im Beisein ihrer Kinder. Zudem wurden die Master Merle Pahl und Markus Mushardt für überragende Leistungen (<= 1,2 Notendurchschnitt) mit einem DLG-Gutschein ausgezeichnet.
Für die Bachelor Absolvent*innen reflektierte Jan-Hinrich Besenthal über das zurückliegende Studium. Nach dem Fluch über die letzten lästigen Klausuren und Prüfungen komme immer mehr ein Hochgefühl im Hinblick auf die überstandenen Strapazen und die gewonnenen Erkenntnisse während des Studiums auf. Nach anfänglicher Euphorie am Beginn stellte sich bei vielen eine gewisse Ernüchterung ein, was den weiteren Verlauf des Studiums betrifft. Der Hinweis eines Dozenten, dass nach langem Durchlaufen einer Steppe (1./2. Semester) erst die richtige Wüste komme (3./4. Semester), war da auch eher kontraproduktiv. Die vielfältigen Exkursionen, das Praxissemester, die Wahl der Wahlmodule nach eigenen Interessen und nicht zuletzt der familiäre Umgang am Fachbereich sorgten aber schnell für eine Umstimmung. Der kleine Fachbereich führe aber auch dazu, dass morgendliche Unpässlichkeiten nach wüsten Studentenfeten auch sofort die Runde machten. Als Resümee bleibe festzuhalten, dass das Studium am Fachbereich einen sehr großen Überblick über die Landwirtschaft vermittelt und die Möglichkeit eröffnet, sich ein großes Netzwerk mit entsprechendem Wissen zu erschließen – und dass das Studentenleben in Osterrönfeld doch deutlich mehr Abwechslung bietet, als der NDR es in einem Beitrag über den Fachbereich darstellte!
Anne Fabritz und Svea Schaffner ergänzten dann in einem Zwiegespräch ihre Eindrücke aus Sicht der Master. Die Highlights für die beiden waren die Brüsselexkursion, das diesjährige Hochschulforum und das Modul Haltungs- und Fütterungsmanagement, bei dem die Studierenden eine fast praktische Beratersituation nachempfinden konnten. Natürlich fehlte auch nicht die Businessplan-Nachbesprechung auf der Kieler Woche.
Abschließend bedankten sich Merle Aldag und Marie-Theres Brandt bei dem gesamten Fachbereich für die Motivation, die Unterstützung und den Rückhalt während des Studiums. Im Namen aller Absolvent*innen wurden allen Mitarbeiter*innen der Verwaltung, der Bibliothek, dem Labor sowie dem Hausmeister-Ehepaar Höppner Blumen für die gute Betreuung überreicht.
Ein nicht alltäglicher Punkt stand dann auf dem Programm. Nach langjähriger Tätigkeit am Fachbereich Agrarwirtschaft wurde Prof Dr. Alexander Stoy nach 62 Hochschulsemestern in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Prof. Stoy wurde 1988 an den damaligen Fachbereich Landbau berufen, um dort die Fachgebiete Pflanzenernährung, Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung zu vertreten. Prof. Dr. Rainer Wulfes würdigte in seiner Laudatio besonders sein Engagement bei der Neuausrichtung der Bachelor- und Masterstudiengänge des Fachbereichs im Rahmen des Bolognaprozesses. Auch viele Innovationen im Bereich der Lehre sind von Prof. Stoy als erstes am Fachbereich umgesetzt worden. Als Auslandsbeauftragter und Leiter des Praktikumsamtes betreute er 19 Jahre die Studierenden bei Auslandsaufenthalten weltweit. „Auf diese Weise kennt er Australien und Neuseeland wie seine Westentasche, obwohl er bisher noch nie dort gewesen ist“, sagte Prof. Wulfes. „Wir verabschieden einen Kollegen, der das heutige Format des Fachbereichs entscheidend mit geprägt hat und bedanken uns für sein vielfältiges Engagement an der Fachhochschule und am Fachbereich“. Für sein besonderes Engagement wurde Professor Alexander Stoy vom Senat bereits als Ehrenbürger der Fachhochschule Kiel ausgezeichnet.
„Ihr habt es geschafft, Ihr könnt was, Ihr seid die Profis!“ Mit diesen Worten beglückwünschte die stellvertretende Vorsitzende der Vereinigung der Agraringenieure, Dipl.-Ing. (FH) Rixa Kleinschmit, die Absolvent*innen. „Sie haben einen Beruf mit viel Verantwortung gewählt. Sie sind das Aushängeschild des Fachbereichs. Treten Sie selbstbewusst Ihren Kritikern gegenüber auf, denn Sie wissen, was Sie tun!“, gab Sie den Absolvent*innen mit auf den Weg. „Der Fachbereich hat Ihnen ein großes Netzwerk mitgegeben, pflegen Sie es, auch mit Hilfe des Ehemaligenvereins“, warb sie für die Mitgliedschaft im Alumniverein. Abschließend lud sie die Festgesellschaft zu Sekt, Saft und Selters im neuen Claus-Heller-Haus auf dem Campus in Osterrönfeld ein.
Wir gratulieren allen Absolvent*innen ganz herzlich und wünschen ihnen alles Gute für die Zukunft.