Gruppenbild der Absolvent:innen© Lud­wig

Agrar­pro­fis ver­ab­schie­det

von Prof. Rai­ner Wul­fes

Die Vi­ze­prä­si­den­tin der Fach­hoch­schu­le Kiel, Prof. Dr. Ma­ri­ta Sper­ga, über­brach­te die Glück­wün­sche des Prä­si­di­ums aus Kiel. In ihrem Gruß­wort brach­te sie ihre Freu­de über die guten Ab­schlüs­se der Ab­sol­vent*innen zum Aus­druck. Sie ver­wies dar­auf, dass der er­folg­rei­che Ab­schluss eines Stu­di­ums keine Selbst­ver­ständ­lich­keit sei. „Letzt­lich muss jeder selbst am meis­ten daran ar­bei­ten, die­sen Er­folg zu er­rei­chen. Wert­schät­zen Sie für sich diese be­son­de­re Qua­li­tät Ihrer Leis­tung“, gab sie den Ab­sol­vent*innen mit auf den Weg. „Sie haben sich nicht als Kan­di­dat für ‚Bauer sucht Frau‘ qua­li­fi­ziert, son­dern für ,Eli­te­part­ner!'“

Den Fest­vor­trag hielt Herr M. Sc. Jan Oke Sacht von der Agrar­be­ra­tung Mitte e.V. Zu­nächst gra­tu­lier­te er den Ab­sol­vent*innen ganz herz­lich. „Jetzt haben Sie alles hin­ter sich und haben erst ein­mal rich­tig Grund zu fei­ern. Sie haben sich den Her­aus­for­de­run­gen eines Hoch­schul­stu­di­ums ge­stellt und er­folg­reich be­stan­den. Be­wah­ren Sie sich in Ihrem zu­künf­ti­gen Ar­beits­feld die Fle­xi­bi­li­tät, die Sie im Stu­di­um an den Tag ge­legt haben, wenn es darum ging, die Ar­beit auf dem ei­ge­nen Be­trieb mit dem Stu­di­um und dem sons­ti­gen Stu­den­ten­le­ben zu ko­or­di­nie­ren.“ Er be­ru­hig­te die Ab­sol­vent*innen aber, „die zu­künf­ti­gen Prü­fun­gen des Be­rufs­all­tags wer­den Sie auch meis­tern. Dar­auf wur­den Sie am Fach­be­reich sehr gut vor­be­rei­tet.“ Ab­schlie­ßend gab er den Ab­sol­vent*innen noch Tipps für ihre wei­te­re be­ruf­li­che Zu­kunft: „Blei­ben Sie Mensch, seien Sie dank­bar und stolz auf Ihren Ab­schluss und gehen Sie ver­ant­wor­tungs­voll damit um. Be­geis­tern Sie Ihre Um­welt für die Land­wirt­schaft, er­hal­ten Sie Ihre Kon­tak­te aus dem Stu­di­um und haben Sie auch den Mut für einen be­ruf­li­chen Neu­an­fang, wenn Sie Ihr Job nicht be­frie­digt!“

Am 12. Juli 2019 be­en­de­ten 36 Ab­sol­vent*innen er­folg­reich ihr Stu­di­um am Fach­be­reich Agrar­wirt­schaft mit dem Ba­che­lor- oder Mas­ter­ab­schluss. Im fei­er­li­chen Rah­men in der Schlep­per­hal­le 28 der Deula er­hiel­ten 25 Ba­che­lor und elf Mas­ter vor circa 160 Gäs­ten ihre Zeug­nis­se und Ur­kun­den.

Die Über­ga­be der Ur­kun­den und Zeug­nis­se durch den Dekan Prof. Dr. Mar­tin Braatz und den Vor­sit­zen­den des Prü­fungs­aus­schus­ses Prof. Dr. Al­brecht Mäh­r­lein lei­te­te Prof. Mäh­r­lein mit einem auf­rich­ti­gen Dank an Frau Antje Goe­t­zi­en aus dem Stu­die­ren­den­se­kre­ta­ri­at ein. Frau Goe­t­zi­en hat in un­er­müd­li­chem Ein­satz Bir­git Al­brodt aus dem Prü­fungs­amt er­setzt, die krank­heits­be­dingt für ei­ni­ge Zeit aus­fällt. Ihr sei es zu ver­dan­ken, dass die Ab­sol­vent*innen ihre Zeug­nis­se und Ur­kun­den recht­zei­tig zur Ex­ma­tri­ku­la­ti­on be­kom­men. Sein Dank galt auch Frau Hoff­mann-Fölker­samb aus der Zen­tra­le in Kiel, die Frau Goe­t­zi­en tat­kräf­tig bei ihrer Auf­ga­be un­ter­stützt hat. Als Über­lei­tung zur Über­ga­be der Ur­kun­den und Zeug­nis­se er­freu­te Prof. Mäh­r­lein die An­we­sen­den mit ei­ni­gen Über­le­gun­gen und lau­ni­gen Bei­spie­len zur Not­wen­dig­keit einer kor­rek­ten Schreib­wei­se in Se­mi­nar- und Ab­schluss­ar­bei­ten. Diese Not­wen­dig­keit sehen Stu­die­ren­de oft als ne­ben­säch­lich an im Ver­gleich zu den In­hal­ten der Ar­beit. An­hand der ge­wähl­ten Bei­spie­le wurde unter lau­tem Ge­läch­ter aber sehr schnell deut­lich, dass ein Komma mehr oder we­ni­ger oder die Ver­wechs­lung von Groß- und Klein­schrei­bung schnell den Sinn einer Aus­sa­ge in eine ganz an­de­re Rich­tung len­ken kann.

„Heute ist Ern­te­dank­fest für den Fach­be­reich“, freu­te sich der Dekan Prof. Dr. Mar­tin Braatz, in sei­ner Be­grü­ßungs­re­de über eine quan­ti­ta­tiv und qua­li­ta­tiv gute Ernte, was die „Pro­duk­te“ des Fach­be­reichs Agrar­wirt­schaft be­trifft. „Wir sind stolz auf Ihre Leis­tung wäh­rend Ihres Stu­di­ums am Fach­be­reich Agrar­wirt­schaft! Sie wer­den gute Re­prä­sen­tan­ten des Fach­be­reichs sein. Mit Ihrem er­folg­rei­chen Ab­schluss gehen Sie aber auch eine Ver­pflich­tung ein: Ab jetzt sind Sie die Vi­si­ten­kar­te un­se­res Fach­be­rei­ches. Ma­chen Sie einen guten Job, dann wer­den Ihre Nach­fol­ger auch gute Chan­cen auf dem Ar­beits­markt fin­den“, for­der­te Prof. Braatz die Ab­sol­vent*innen auf. „Die guten Be­wer­tun­gen des Fach­be­reichs sei­tens der Stu­die­ren­den sind aber auch Aus­druck dafür, dass Sie mit Ihrem Stu­di­um und dem Fach­be­reich ins­ge­samt zu­frie­den waren“. Sein Dank dafür ging so­wohl an die Ab­sol­vent*innen, als auch an das ganze Team des Fach­be­reichs, das ins­be­son­de­re in den letz­ten Prü­fungs­wo­chen krank­heits­be­dingt ex­tre­me An­stren­gun­gen auf sich neh­men muss­te, um die Zeug­nis­se und Ur­kun­den recht­zei­tig fer­tig stel­len zu kön­nen.

Die Zeug­nis­se und Ur­kun­den emp­fin­gen meh­re­re Ab­sol­vent*innen im Bei­sein ihrer Kin­der. Zudem wur­den die Mas­ter Merle Pahl und Mar­kus Mus­hardt für über­ra­gen­de Leis­tun­gen (<= 1,2 No­ten­durch­schnitt) mit einem DLG-Gut­schein aus­ge­zeich­net.

Für die Ba­che­lor Ab­sol­vent*innen re­flek­tier­te Jan-Hin­rich Be­sen­thal über das zu­rück­lie­gen­de Stu­di­um. Nach dem Fluch über die letz­ten läs­ti­gen Klau­su­ren und Prü­fun­gen komme immer mehr ein Hoch­ge­fühl im Hin­blick auf die über­stan­de­nen Stra­pa­zen und die ge­won­ne­nen Er­kennt­nis­se wäh­rend des Stu­di­ums auf. Nach an­fäng­li­cher Eu­pho­rie am Be­ginn stell­te sich bei vie­len eine ge­wis­se Er­nüch­te­rung ein, was den wei­te­ren Ver­lauf des Stu­di­ums be­trifft. Der Hin­weis eines Do­zen­ten, dass nach lan­gem Durch­lau­fen einer Step­pe (1./2. Se­mes­ter) erst die rich­ti­ge Wüste komme (3./4. Se­mes­ter), war da auch eher kon­tra­pro­duk­tiv. Die viel­fäl­ti­gen Ex­kur­sio­nen, das Pra­xis­se­mes­ter, die Wahl der Wahl­mo­du­le nach ei­ge­nen In­ter­es­sen und nicht zu­letzt der fa­mi­liä­re Um­gang am Fach­be­reich sorg­ten aber schnell für eine Um­stim­mung. Der klei­ne Fach­be­reich führe aber auch dazu, dass mor­gend­li­che Un­päss­lich­kei­ten nach wüs­ten Stu­den­ten­fe­ten auch so­fort die Runde mach­ten. Als Re­sü­mee blei­be fest­zu­hal­ten, dass das Stu­di­um am Fach­be­reich einen sehr gro­ßen Über­blick über die Land­wirt­schaft ver­mit­telt und die Mög­lich­keit er­öff­net, sich ein gro­ßes Netz­werk mit ent­spre­chen­dem Wis­sen zu er­schlie­ßen – und dass das Stu­den­ten­le­ben in Os­ter­rön­feld doch deut­lich mehr Ab­wechs­lung bie­tet, als der NDR es in einem Bei­trag über den Fach­be­reich dar­stell­te!

Anne Fa­britz und Svea Schaff­ner er­gänz­ten dann in einem Zwie­ge­spräch ihre Ein­drü­cke aus Sicht der Mas­ter. Die High­lights für die bei­den waren die Brüs­selex­kur­si­on, das dies­jäh­ri­ge Hoch­schul­fo­rum und das Modul Hal­tungs- und Füt­te­rungs­ma­nage­ment, bei dem die Stu­die­ren­den eine fast prak­ti­sche Be­ra­ter­si­tua­ti­on nach­emp­fin­den konn­ten. Na­tür­lich fehl­te auch nicht die Busi­ness­plan-Nach­be­spre­chung auf der Kie­ler Woche.

Ab­schlie­ßend be­dank­ten sich Merle Aldag und Marie-The­res Brandt bei dem ge­sam­ten Fach­be­reich für die Mo­ti­va­ti­on, die Un­ter­stüt­zung und den Rück­halt wäh­rend des Stu­di­ums. Im Namen aller Ab­sol­vent*innen wur­den allen Mit­ar­bei­ter*innen der Ver­wal­tung, der Bi­blio­thek, dem Labor sowie dem Haus­meis­ter-Ehe­paar Höpp­ner Blu­men für die gute Be­treu­ung über­reicht.

Ein nicht all­täg­li­cher Punkt stand dann auf dem Pro­gramm. Nach lang­jäh­ri­ger Tä­tig­keit am Fach­be­reich Agrar­wirt­schaft wurde Prof Dr. Alex­an­der Stoy nach 62 Hoch­schul­se­mes­tern in den wohl­ver­dien­ten Ru­he­stand ver­ab­schie­det. Prof. Stoy wurde 1988 an den da­ma­li­gen Fach­be­reich Land­bau be­ru­fen, um dort die Fach­ge­bie­te Pflan­zen­er­näh­rung, Pflan­zen­bau und Pflan­zen­züch­tung zu ver­tre­ten. Prof. Dr. Rai­ner Wul­fes wür­dig­te in sei­ner Lau­da­tio be­son­ders sein En­ga­ge­ment bei der Neu­aus­rich­tung der Ba­che­lor- und Mas­ter­stu­di­en­gän­ge des Fach­be­reichs im Rah­men des Bo­lo­gnapro­zes­ses. Auch viele In­no­va­tio­nen im Be­reich der Lehre sind von Prof. Stoy als ers­tes am Fach­be­reich um­ge­setzt wor­den. Als Aus­lands­be­auf­trag­ter und Lei­ter des Prak­ti­kums­am­tes be­treu­te er 19 Jahre die Stu­die­ren­den bei Aus­lands­auf­ent­hal­ten welt­weit. „Auf diese Weise kennt er Aus­tra­li­en und Neu­see­land wie seine Wes­ten­ta­sche, ob­wohl er bis­her noch nie dort ge­we­sen ist“, sagte Prof. Wul­fes. „Wir ver­ab­schie­den einen Kol­le­gen, der das heu­ti­ge For­mat des Fach­be­reichs ent­schei­dend mit ge­prägt hat und be­dan­ken uns für sein viel­fäl­ti­ges En­ga­ge­ment an der Fach­hoch­schu­le und am Fach­be­reich“. Für sein be­son­de­res En­ga­ge­ment wurde Pro­fes­sor Alex­an­der Stoy vom Senat be­reits als Eh­ren­bür­ger der Fach­hoch­schu­le Kiel aus­ge­zeich­net.

„Ihr habt es ge­schafft, Ihr könnt was, Ihr seid die Pro­fis!“ Mit die­sen Wor­ten be­glück­wünsch­te die stell­ver­tre­ten­de Vor­sit­zen­de der Ver­ei­ni­gung der Agrar­in­ge­nieu­re, Dipl.-Ing. (FH) Rixa Klein­sch­mit, die Ab­sol­vent*innen. „Sie haben einen Beruf mit viel Ver­ant­wor­tung ge­wählt. Sie sind das Aus­hän­ge­schild des Fach­be­reichs. Tre­ten Sie selbst­be­wusst Ihren Kri­ti­kern ge­gen­über auf, denn Sie wis­sen, was Sie tun!“, gab Sie den Ab­sol­vent*innen mit auf den Weg. „Der Fach­be­reich hat Ihnen ein gro­ßes Netz­werk mit­ge­ge­ben, pfle­gen Sie es, auch mit Hilfe des Ehe­ma­li­gen­ver­eins“, warb sie für die Mit­glied­schaft im Alum­ni­ver­ein. Ab­schlie­ßend lud sie die Fest­ge­sell­schaft zu Sekt, Saft und Sel­ters im neuen Claus-Hel­ler-Haus auf dem Cam­pus in Os­ter­rön­feld ein.

Wir gra­tu­lie­ren allen Ab­sol­vent*innen ganz herz­lich und wün­schen ihnen alles Gute für die Zu­kunft.

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