Eine mit vielen bunten Lichtern bestückte Kutsche, bewegt sich mit einem Straßenumzug.

| 06. Oktober 2015 - 13:18

Acht Tage in Indien

von viel.-Redaktion

Sechs Betriebsbesichtigungen und der Besuch der deutsch-indischen Handelskammer: Ein strammes Programm absolvierten 15 Studierende der Wirtschaftsinformatik, als sie im November 2014 mit ihren Professoren Dirk Hauschildt und Dirk Frosch-Wilke nach Indien flogen. Glücklicherweise fand Thies Schönfeldt trotzdem Zeit zu fotografieren …

Eine mit vielen bunten Lichtern bestückte Kutsche, bewegt sich mit einem Straßenumzug. — Das Gateway of India ist ein beliebter Treffpunkt für Abendspaziergänge in Mumbai. Schon am ersten Abend ihres dreitägigen Aufenthalts in der Stadt besuchte die Reisegruppe dieses touristische Highlight. Erbaut von der britischen Kolonialmacht im Jahr 1924 als Zeichen der Stärke, symbolisierte es 24 Jahre später auch deren Niederlage. Durch das prächtige Tor marschierten die letzten Soldaten, um an Bord der Schiffe zu gehen, die sie zurück nach Europa brachten.

Neben einem Wellblechdorf wird ein Hochhaus gebaut. — Land der Kontraste: Während einer Stadtführung in Mumbai kamen die Kielerinnen und Kieler an der riesigen Wäscherei „Open Laundry“ bzw. „Dhobi Ghat“ vorbei. In der Luft lag der scharfe Geruch von Chemikalien. Über 10.000 Menschen arbeiten dort, eine Wohnung in einem der Neubauten im Hintergrund können sie sich wohl niemals leisten.

Eine prall gefüllte Straße in den Abendstunden. — Von der gefälschten Markenuhr bis zur Markenkleidung, in dieser Straße in Mumbai reiht sich ein kleiner Shop an den anderen. Eintritt gewährt die Security nur Menschen, die aussehen, als könnten sie sich das Angebotene auch leisten. Kleine Restaurants gibt es natürlich auch: An diesem Abend entschied sich Thies Schönfeldt für Reis und Huhn, scharf und lecker.

Mehrere Touristenschiffe legen an einer Bucht an. — Mumbai, das frühere Bombay, liegt auf einer Insel und ist die wichtigste Hafenstadt des Subkontinents und das wirtschaftliche Zentrum Indiens. Diese Ausflugsschiffe bringen Touristinnen, Touristen und Einheimische zu der rund zehn Kilometer entfernten Tempelinsel „Elephanta“. Leider, sagt Thies Schönfeldt, konnte die Reisegruppe nicht an Bord gehen, aber fünf Tage später in Pune, der zweiten Station der Studienreise, konnte sie noch einen Tempel besuchen.

Ein Abteil in einem alten Zug. — Bis zu drei Millionen Menschen nutzen täglich den Kopfbahnhof von Mumbai, der zu den größten der Welt zählt und zum Weltkulturerbe gehört. Rund 1.000 Züge kommen hier täglich an. Wenn sie in den Bahnhof einfahren, beginnt das große Rennen um die knappen Plätze im Inneren der Wagen. Die Türen werden nicht geschlossen und wer nicht reinkommt, fährt halb drinnen und halb draußen. Da ist es wichtig, einen strategisch guten Platz zu ergattern – wie die alte Frau, die sich in den Eingang gekauert hatte und von dort nicht mehr wegrührte. Dies war ein gewöhnlicher Waggon, erklärt Thies Schönfeldt. Zusätzlich gab es auch Waggons nur für Frauen, um sie vor sexueller Belästigung zu schützen.

Ein prall gefüllter Bahnsteig. — Im „Chhatrapati Shivaji Terminus“ spielt die Schlussszene des Films Slumdog Millionär. Die Dreharbeiten dürften eine logistische Herausforderung gewesen sein. Vor allem die Tonaufnahmen. Ein solches Rauschen habe er nie zuvor gehört, sagt Thies Schönfeldt. Kein Wunder, die Dimensionen des Bahnhofs sind gewaltig: Über dem Haupteingang befindet sich eine rund 100 Meter hohe, begehbare, achteckige Kuppel, die Bahnsteige sind bis zu 700 Meter lang.