Detlef Möller und Marion Blenckner, beide vom Fachbereich Maschinenwesen, werden in den Ruhestand verabschiedet. Detlef Möller war fast 42 Jahre an der FH Kiel beschäftigt und Marion Blenckner 47 Jahre.
Nach der Schule absolvierte Detlef Möller bei der Kieler Firma ELAC eine dreieinhalbjährige Ausbildung zum Werkzeugmacher und ging dann für zwei Jahre zur Bundeswehr. Im Anschluss war er zwei Monate arbeitslos. „Es war damals schwer, eine Anstellung zu finden und von der FH, bei der ich mich beworben hatte, erhielt ich zunächst eine Absage“, erinnert er sich. „Doch nach vier Wochen meldete sich die FH wieder.“ Im Bewerbungsgespräch hatte er Erfolg, sodass er am 9. Juni 1982 als Geselle in seinem erlernten Beruf in der Zentralwerkstatt der FH anfangen konnte.
Im Jahr 1992 besuchte er einen Meisterlehrgang in Konstanz. Hier absolvierte er den praktischen Teil, während er den theoretischen in Lübeck absolvieren konnte. „Die Fachhochschule ist mir sehr entgegengekommen, indem ich mit Hilfe von Bildungs- und Jahresurlaub neben meiner Familie mit zwei Kindern meinen Feinmechanikermeister machen konnte“, erzählt Möller. An der Wand in seinem Büro hingen zwei Meisterbriefe: einer aus Konstanz und einer aus Lübeck. „Die Handwerkskammern konnten sich damals nicht einigen“, meint der 65-Jährige schmunzelnd.
Ende der 90er Jahre erhielt er die Chance, die Leitung der FH-Werkstatt zu übernehmen, die sich damals noch an der Fachhochschule in der Legienstraße befand. Im Jahr 2000 folgte dann der Umzug auf den neuen Campus in Dietrichsdorf, wo ein neues Werkstattgebäude bezogen wurde. „Das Landesbauamt, wie es damals noch betitelt wurde, hat uns Nutzern ein großes Mitspracherecht eingeräumt, sodass ein großes Gebäude mit Potenzial für die Zukunft entstanden ist“, erklärt der Meister.
Fünf Gesellen gehören zum Team. Als Ausbilder hat Möller jedes Jahr ein bis zwei Lehrlinge betreut. „Es waren sowohl männliche als auch weibliche“, berichtet er. Er ist ein bisschen stolz darauf, dass in seiner Verantwortung alle Auszubildenden immer mit guten Noten die Abschlussprüfungen bestanden haben und drei von ihnen Auszeichnungen als Landessieger*innen in ihrem Handwerk erhielten und zwei sogar als zweite Bundessieger gekürt wurden.
Die Zentralwerkstatt übernimmt Aufträge im Bereich Metallarbeiten für die gesamte FH. Eine Tischlerei ist angeschlossen. Studierende und Professor*innen kommen größtenteils mit Zeichnungen. Die Mitarbeitenden sprechen mit ihnen durch, inwiefern diese technisch umsetzbar sind. Dann beginnt die Fertigung der teils einfachen und teils aufwendigen Werkstücke mit Hilfe von Werkzeugmaschinen, Handwerkzeugen und Messmitteln.
Möller war es wichtig, mit seinen Mitarbeitenden auf Augenhöhe zu arbeiten und Entscheidungen im Team zu treffen. „Ich bin meinen Mitarbeitenden sehr dankbar für ihre Unterstützung und die gute Zeit“, sagt er.
Marion Blenckner war zwei Jahre an der Handelsschule Kiel und hat dort unter anderem Stenografie und Schreibmaschinenschreiben gelernt. Daraufhin hat sie in einem Modegeschäft eine Ausbildung zur Bürokauffrau absolviert. „Am 15. Juli 1977 bin ich dort verabschiedet worden, und einen Tag später habe ich an der FH Kiel als Schreibkraft am Fachbereich Technik angefangen“, erzählt sie. „Mitte der 90er Jahre splittete sich der Fachbereich in Elektrotechnik und Maschinenwesen auf, und ich kam zu den Maschinenbauern“, berichtet sie weiter. „Mit den Maschinenbauern war es ein nettes Zusammensein.“
Ende der 90er-Jahre zog sie mit dem Fachbereich von der Legienstraße auf den Campus am Ostufer. Wie Detlef Möller, so hatte auch Marion Blenckner seitdem dort ihren Arbeitsplatz. Ihre Tätigkeit änderte sich: Sie kümmerte sich um die Buchführung und den Haushalt für den Fachbereich. Auch das Institut für CIM-Technologietransfer (CIMTT) und die Finanzabteilung profitierte zeitweise von ihrem Fachwissen und ihrer Erfahrung. „Ich bin ein Zahlenmensch“, sagt sie von sich selbst.
Sie arbeite gern im Team, aber auch gern selbständig, so beschreibt die 65-Jährige ihren Arbeitsstil. Die drei zu einem Büro zusammengeschlossenen Räume, deren Türen offen oder geschlossen bleiben können, entsprachen genau dieser Ausrichtung. Zwei Söhne und eine Tochter hat Marion Blenckner. Zeitweise arbeitete sie halbtags, zeitweise ganztags. Was ihr besonders in ihrer Berufszeit gefallen hat: „Ich fand den Publikumsverkehr wunderbar. Ich bin gut vernetzt im Haus.“
Beide gehen mit einem lachenden und einem weinenden Auge: „Ich freue mich auf die freie Zeit, aber das soziale Umfeld wird mir fehlen“, sagt Marion Blenckner. Genauso empfindet es Detlef Möller: „Ich habe sehr gern an der FH gearbeitet. Wir waren hier keine Nummern.“
Doch der zweifache Vater und zweifache Großvater hat keine Angst, „in ein tiefes Loch zu fallen“. In Anbetracht der Vielzahl seiner Interessen verspricht sein Ruhestand eher ein „Unruhestand“ zu werden: Im Haus und Garten sei immer etwas zu tun. Zeit werde er auch mit der Jagd als Revierinhaber und Hegeringleiter verbringen. Auch für seine beiden Oldtimer-Trecker und das Motorradfahren möchte Möller nun mehr Zeit aufwenden. Marion Blenckner hat vor, mehr zu lesen und Sport zu treiben.
Schon seit Jahren nehmen die beiden an den Treffen der „FH-Rentnertruppe“ teil, um mit ehemaligen, langjährigen Kolleg*innen in Kontakt zu bleiben. Detlef Möller hat die letzten zwei Jahre in vorgezogener Altersrente gearbeitet, ohne Abstriche an seiner Arbeitszeit zu machen. Marion Blenckner ist seit einem Jahr in Rente und hat ebenfalls trotzdem weitergearbeitet. Während Detlef Möller nun einen endgültigen Schnitt macht, wird Marion Blenckner noch eine Zeitlang acht Stunden pro Woche arbeiten, bis der Haushalt auf den Weg gebracht und die Nachfolgerin eingearbeitet ist.
Wir wünschen Detlef Möller und Marion Blenckner alles Gute für ihren Ruhestand.