Ein Team posiert,mit Weihnachtsschmuck, in ihrem Labor.© FH Kiel

Ab jetzt auf die Augen UND auf die Ohren

von Jana Tresp

Im Gegensatz zu Campus TV war „Campus RadioAktiv“ auf den Internetseiten der Fachhochschule (FH) bisher schwer zu finden. Doch damit ist demnächst Schluss. Am 15. Januar 2013 erhält „Campus RadioAktiv“ einen Button auf der Startseite der FH. Darüber gelangen Studierende und Interessierte auf die nigelnagelneue FH-Page von „Campus RadioAktiv“. Dort kann man sich unter anderem Mitschnitte aus der Morningshow anhören, die donnerstags von 7 bis 9 Uhr auf dem Offenen Kanal Kiel läuft.

2007 fiel der Startschuss für das Campusradio. Damals bot Prof. Rainer Burchardt, seines Zeichens ehemaliger Chefredakteur des Deutschlandfunk, das Wahlpflichtfach „Campusradio“ im Studiengang Multimedia Production an. Als Burchardt 2009 in Pension ging, übernahm Tobias Hochscherf, Professor am Fachbereich Medien, das Kommando an Reglern und Mikrofonen.
Die Studierenden waren zunächst unregelmäßig auf Sendung. „Es ging vor allem darum, dass wir rumprobieren konnten“, sagt Benno Jonitz, Multimedia Production-Student im fünften Semester und begeisterter „Mitmischer“ beim Campusradio. „Wir haben geschaut, was technisch möglich ist und was wir inhaltlich machen wollen.“ Während der Kieler Woche 2012 stellte ein fünfköpfiges Team täglich ein „radioaktives“ Programm auf die Beine. Danach startete eine regelmäßige Morningshow, die seitdem aus dem Studio des Offenen Kanals Kiel gesendet wird. „Dabei versuchen wir, uns an professionellen Radiosendern zu orientieren, ohne jedoch den Spaß und den studentischen Charme zu verlieren.“

Derzeit haben 15 Studierende das Wahlpflichtfach belegt. Gemeinsam mit ihrem Dozenten haben sie sich überlegt, was sie für hörenswert halten. So entstanden Formate wie die „Challenge“, das „akustische Bilderrätsel“, das etwas andere Nachrichtenformat „Mockumedia“ und das Bandporträt „Hingehört.“ „Diese Formate kehren in jeder Sendung wieder und runden sie ab“, sagt Benno Jonitz. Prof. Hochscherf habe ihnen bei Ideenfindung und Planung relativ freie Hand gelassen, ihnen aber jederzeit beratend und unterstützend zur Seite gestanden. Für die einzelnen Sendungen sind jeweils zwei Studierende verantwortlich, so dass alle aus dem Kurs einmal dran kommen. Darüber hinaus gibt es einen „harten Kern“, bestehend aus Julia Allerding, Andreas Diekötter, Silja Kruse und Oliver Ujc. „Die sind so radioverrückt, dass sie eigentlich immer dabei sind“, fügt Benno Jonitz grinsend hinzu.

Besonders gut, so Jonitz, funktioniere bei „Campus RadioAktiv“ die Verknüpfung mit sozialen Netzwerken wie Facebook. „Dort können die Hörerinnen und Hörer die Sendung parallel mitverfolgen und natürlich kräftig mitdiskutieren. Die Beteiligung ist echt beeindruckend.“ Noch stehen die Studierenden jeden Donnerstag zu „völlig indiskutablen Zeiten“ im Studio des Offenen Kanals Kiel, um die „Campus RadioAktiv“-Morningshow über den Äther zu schicken. Doch vielleicht nicht mehr lange. An der FH gibt ein kleines mobiles Radiostudio auf Rädern. Damit müssten, laut Jonitz, zwar noch einige Tests gemacht werden, aber dann stünde einem „wahren“ Campusradio im Prinzip nichts mehr im Wege.

Im kommenden Semester wird Benno Jonitz vermutlich nur noch wenig bei „Campus RadioAktiv“ mitmischen. Die Zeit wird zu knapp. Das macht ihn ein wenig wehmütig – wider Erwarten. Er hätte nicht gedacht, dass der Hörfunk überhaupt etwas für ihn ist. „Eigentlich wollte ich immer nur Filme machen, aber jetzt weiß ich, wie viel Spaß Radio machen kann – vor allem „Campus Radioaktiv“.“

Link zu „Campus RadioAktiv“: www.fh-kiel.de/campusradio


Foto: „Campus RadioAktiv“

© Fachhochschule Kiel