54 Absolventinnen und Absolventen konnten heute in feierlichem Rahmen ihre Urkunden zum Abschluss ihres Bachelorstudiums der Landwirtschaft bzw. ihres Masterstudiums des Agrarmanagements in die Hand nehmen. Diesmal konnten auch wieder die Eltern, Partnerinnen und Partner, Freundinnen und Freunde ohne Hygieneauflagen in der Halle der Landwirtschaftskammer auf dem Norla-Gelände dabei sein und den Nachmittag genießen.
Dekan Prof. Dr. Martin Braatz freute sich sehr, dass er alle Absolventinnen und Absolventen persönlich begrüßen konnte. Trotz dreier digitaler Semester waren die Leistungen der 45 Bachelor und neun Master überdurchschnittlich. „Sie können auf eine ganz besondere Studienzeit zurückblicken. Die heute verteilten Urkunden und Zeugnisse sind der große Nachweis eines erfolgreichen Kompetenzerwerbs während Ihres Studiums. Trotz der großen Herausforderungen durch den Wechsel von Präsenz- und Onlinelehre haben Sie mit guten und sehr guten Noten Ihr Studium abgeschlossen. Der nicht alltägliche Notendurchschnitt von 2,3 bei den Bachelorn und 1,5 bei den Mastern spricht für sich“, betonte der Dekan. „Wir sind stolz auf Ihre Entwicklung während des Studiums.“
Die Visitenkarte des Fachbereichs
Der Corona-Effekt führte auch nicht zu einer längeren Studienzeit, wie noch ein Jahr zuvor, obwohl einige durchaus „gründlich“ studiert haben. Im Durchschnitt studierten die Bachelor 8,1 Semester, die Master 3,6 Semester. „Sie profitieren heute in vielfältiger Weise davon, dass Ihre Vorgänger ihre hier erworbenen Kompetenzen im Beruf gut umgesetzt haben und Ihnen dadurch z. B. viele und gute Praktikumsplätze ermöglichen konnten. Ab heute sind auch Sie die Visitenkarte des Fachbereichs. Machen Sie es ordentlich, und seien Sie auf dem Arbeitsmarkt die Wegbereiterinnen und Wegbereiter für alle nachfolgenden Studierenden des Fachbereichs“, appellierte Braatz. Abschließend bedankte er sich besonders bei der Fachschaft, der es nach der Corona-Pause gelang, durch ein vielfältiges Angebot von Aktivitäten wieder soziales und kulturelles Leben auf dem Campus zu etablieren.
FH-Präsident Prof. Dr. Björn Christensen beglückwünschte die Absolvent*innen zum gelungenen Abschluss. „Sie haben an einem besonderen Fachbereich der FH Kiel studiert“, betonte Christensen. „Hier wird für alle Herausforderungen eine pragmatische Lösung gefunden. Es läuft hier am Fachbereich“. Beispielhaft erwähnte er die aktuelle Diskussion mit den Studierenden hinsichtlich der geplanten Änderung der Vorlesungszeiten. „Nehmen Sie die Herausforderung an, in diesen Krisenzeiten, in denen die schon in Vergessenheit geratene vielfältige Bedeutung der Landwirtschaft wieder ins Bewusstsein der Gesellschaft gerückt ist, Ihre im Studium erworbenen Kompetenzen und Kenntnisse in die Praxis zu tragen“, gab er den Absolventinnen und Absolventen mit auf den Weg.
Die Landwirtschaft mitgestalten
Die Staatssekretärin im Ministerium für Landwirtschaft, ländliche Räume, Europa und Verbraucherschutz des Landes Schleswig-Holstein, Anne Benett-Sturies, würdigte zunächst die gebührende Verabschiedung im Rahmen der feierlichen Zeugnisübergabe. Zugleich beglückwünschte sie die frisch gebackenen Bachelor und Master zu ihrem erfolgreichen Abschluss des Studiums und überbrachte auch die Glückwünsche des Landwirtschaftsministers Schwarz. „Hier haben Sie die Grundlagen für die Lösung der aktuellen Herausforderungen der Landwirtschaft erhalten. Die Landwirtschaft ist in vielen Bereichen bei der Lösung von Problemen bedeutend, ist aber immer auch Teil der Lösung. Viele Krisen sind eng mit der Landnutzung verbunden. Viele Ideen und Ansätze sind für die Schaffung diversifizierender Landnutzungssysteme erforderlich. Sie können die Landwirtschaft in Schleswig-Holstein mitgestalten“, forderte sie die Anwenden auf, diese Herausforderung anzunehmen.
Bevor Dekan Prof. Braatz und der Vorsitzende des Prüfungsausschusses, Prof. Dr. Albrecht Mährlein, den scheidenden Studierenden die Urkunden und Zeugnisse überreichten, dankte Mährlein ihnen: „Mit Ihrer Disziplin, Ihrem Respekt und Ihrem Vertrauen haben Sie die schwierigen Zeiten während der Pandemie bewältigt und den Grundstein Ihres Erfolges gelegt.“ Zugleich dankte er auch dem Kollegium, der Geschäftsführung und der Verwaltung für die Unterstützung, die zur guten Atmosphäre am Fachbereich beiträgt. Die Absolvent*innen warnte er noch vor den Irrungen ihres weiteren Lebensweges, für die er sie gut gerüstet sieht: „Mit ihrem Gelernten werden sie immer Lösungen finden, vergessen sie das nie.“
Zu jedem übergebenen Zeugnis gab Prodekanin Prof. Dr. Katrin Mahlkow-Nerge Besonderheiten aus dem Studium, zur Abschlussarbeit und zum zukünftigen Berufsfeld der Studierenden zum Besten. Viele Episoden sorgten für ein Schmunzeln der Zuhörer*innen, und jede Übergabe wurde mit großem Applaus begleitet. Beeindruckend war wieder die breite Themenvielfalt der Abschlussarbeiten sowie die zukünftigen Tätigkeiten der Alumni im Bereich der Tierhaltung fast aller Nutztierarten, des Ackerbaus und des vor- und nachgelagerten Bereichs der Landwirtschaft.
Alles Notwendige für eine gelungene Ernte
Für die Bachelor-Studierenden fassten Frauke Marlen Lüer und Lukas-Bandiks Ahrens sowie Catharina Bock und Kjara Braun für die Master ihre Eindrücke aus dem Studium zusammen. Die beiden Bachelor verglichen ihr Studium mit allen Maßnahmen, die in der Landwirtschaft für eine gelungene Ernte notwendig sind. Ohne Saat keine Ernte, auch auf einem Hochertragsstandort, wie es der Fachbereich ist. Auch das Management des Studiums will gelernt sein, vergleichbar mit der Pflege eines Pflanzenbestands. Dazu zählt das gekonnte Hochladen von Seminararbeiten in die cloud genauso wie die Praxisübungen zur Verkostung landwirtschaftlicher Konzentrate dienstagsabends in Kühl’s Gasthof. Zuletzt ermunterten sie ihre Kommiliton*innen dazu, die gewonnenen Kontakte zu pflegen, damit auch die nächsten Ernten erfolgreich sind.
Die beiden Master gingen auf die Herausforderungen des Masterstudiums ein. Da waren besonders das Einhalten von Fristen und Terminen zur Abgabe von Seminar- und Projektarbeiten zu nennen. Die Exkursionen nach Brüssel und in die Schweiz waren besondere Highlights während des Studiums, sowohl fachlich, kulturell als auch kulinarisch. Alle sehen sich in der Rückschau sehr gut vorbereitet auf ihr zukünftiges Berufsleben. Abschließend bedankten sich die Absolvent*innen beim ganzen Fachbereich mit Blumen, Kulinarischem und einer selbst erstellten Garderobe. Besonderer Dank ging an den Hausmeister Michael Schulz, der bei der Inbetriebnahme der neuen Mensa selbst den größten Ansturm bewältigte.
Die Glückwünsche des Vereins der Agraringenieure überbrachte der stellvertretende Vorsitzende Dr. Tobias Nieschulze. „Sie haben in den letzten drei bis fünf Jahren bewiesen, Leistung zu erbringen. Leistungen im Studium, beim Feiern und im privaten Umfeld. Spätestens nach der Klausur in Tierzucht wissen Sie auch, dass Leistung eine Kombination von Genetik und Umwelt ist. Dass Ihre Genetik zur Leistung bereit ist, haben Sie gezeigt. Die Umweltbedingungen waren am Fachbereich aber auch ideal. Jetzt wird sich Ihre Umwelt verändern, und Sie müssen sich selbst um deren Optimierung kümmern. Kümmern Sie sich auch um ihre private Umwelt und halten Sie Ihre Kontakte aufrecht. Nicht zuletzt auch zum Fachbereich und dem Ehemaligenverein“, warb er für eine Mitgliedschaft im Verein der Agraringenieure.
Wir gratulieren allen Absolventinnen und Absolventen ganz herzlich und wünschen ihnen alles Gute für die Zukunft.