Einen Studienaufenthalt an einer Partnerhochschule im Ausland zu absolvieren - das ermöglicht das Erasmus-Programm der Europäischen Union Studieren seit nunmehr 35 Jahren. Das weltweit größte Austauschprogramm Erasmus mit Partnern im europäischen Raum wurde im Laufe der Jahre ausgebaut und heißt jetzt Erasmus +, da Studierende und Hochschulmitarbeiter, Lehrende und Verwaltungspersonal daran teilnehmen können. Erasmus gilt als Aushängeschild für Austausch und Verständigung in Europa und steht damit im Gegensatz zum Krieg gegen die Ukraine.
Mit dem Erasmus-Programm hat die FH Kiel seit 1987 über 2.000 ihrer Studierenden ermöglicht, an den rund 70 Erasmus-Partnerschaftshochschulen einen Studienaufenthalt zu absolvieren, der an der Heimathochschule im Studium anerkannt wird. Im Projekt 2022 stehen der FH für das Wintersemester 2022/23 und das kommenden Sommersemester 2023 Fördermittel in Höhe von 357.500 Euro zur Verfügung - das sind über 25 Prozent mehr als im Vorjahr.
Ab diesem Wintersemester 2022/2023 erhalten Studierende im Erasmus-Programm höhere Fördersätze für einen Auslandsaufenthalt. Finanziert aus Mitteln der Europäischen Union beträgt das Stipendium dann je nach Zielland bis zu 600 Euro pro Monat – bei besonderen Bedürfnissen sind weitere 250 Euro monatlich möglich. Das Erasmus-Programm wird damit inklusiver, um Studierende gezielt zu fördern, die aus sozioökonomischen Gründen bisher weniger mobil waren. Das Programm wird auch digitaler durch den europaweiten papierlosen Austausch von Dokumenten. Um teilnehmende Studierende, Lehrende und Mitarbeiter*innen für Nachhaltigkeit zu sensibilisieren, wird „Grünes Reisen“ zusätzlich finanziell unterstützt.
In diesem akademischen Jahr absolvieren rund 80 Studierende einen Erasmus-Studienaufenthalt. Das ist vergleichbar mit dem Austausch im Vor-Corona-Jahr, in dem die jungen Menschen auch virtuell oder blended international studiert haben. In diesem Jahr gehen sie an 28 Partnerhochschulen in 16 europäische Länder. Die meisten studieren an den drei Partnerhochschulen in Norwegen (17), gefolgt von Spanien (15) und Schweden (12). Am mobilsten sind die Studierenden des Fachbereichs Medien (28) und Wirtschaft (26). Die Mehrzahl studiert ein Semester im Ausland, vier Studierende streben einen Doppelabschluss an.
Im Jahr 1987 hat bereits die damalige Hochschulleitung unter den Professoren Paul Kunstmann und Udo Lampe die Bedeutung des europäischen Austauschs für Fachhochschulstudierende erkannt und gab den Startschuss für den systematischen Aufbau von Hochschulkooperationen. Seit August 1987 organisierte die spätere Leiterin des International Office und Erasmus-Koordinatorin, Christine Boudin, den Austausch über fünf Programmgenerationen mit einer jeweiligen Laufzeit von sieben Jahren. Zum Ende des Jahres nun übergibt sie den Staffelstab an ihre Nachfolgerin, Nadine Hackmann, die acht Jahre das International Office an der Westfälischen Hochschule leitete.