eine Frau mit Koffer blickt in den Sonnenuntergang© Adobe Stock

10 Tipps für die Planung deines Auslandssemesters

von Maike Schwagerick

Für ein ganzes Semester im Ausland studieren — dieser Gedanke kann am Anfang ganz schön überwältigend sein. Maike Schwagerick hat auch ein Auslandssemester gemacht und weiß genau, wie du dich gerade fühlst. Aber keine Sorge, mit ein paar nützlichen Tipps kannst du das Gedankenwirrwarr ganz leicht sortieren und dich auf eine wunderbare Zeit im Ausland freuen.

 

Früh buchen, Geld sparen

Überlege dir, wie du am liebsten reisen möchtest und kannst. Neben dem Flugzeug und Auto gibt es meist noch andere Möglichkeiten, die die Umwelt schonen und sogar vom Erasmus-Programm finanziell gefördert werden. Dazu zählt zum Beispiel der Zug, die Fähre oder der Fernbus. Wenn du früh ein Ticket kaufst, bekommst du oft besonders günstige Angebote. Extra-Tipp: Überlege dir, ob du vielleicht auch dein Fahrrad mitnehmen möchtest. Damit bist du in deiner neuen Stadt immer flexibel und kannst dir das Geld für den Bus sparen.

ein Reisebus©Adobe Stock/ L. Dolgachov


Eine Woche Urlaub einplanen

Du reist in eine Stadt, in der andere Urlaub machen. Wieso solltest du das nicht auch tun? Wenn du eine Woche vor dem Ersti-Programm deiner Uni anreist, kannst du dich ganz entspannt einleben, dein neues Zimmer einrichten, die Gegend erkunden, dich von der Reise erholen und eine Postkarte an deine Oma schicken. Sieben Tage Urlaub machen und mit neuer Kraft in das Semester starten, das wird dir ganz sicher guttun!

Füße am Meer©


Sich über Geld informieren

Mit Euros oder der EC-Karte zu bezahlen ist für uns das Normalste der Welt. Daher kann man leicht vergessen, dass die Bezahlung im Ausland manchmal ganz anders funktioniert, als wir es gewohnt sind. Um unangenehme Überraschungen zu vermeiden, erkundige dich im Voraus, welche Währung du benötigst, und ob vermehrt mit Bargeld oder EC-Karte bezahlt wird. Und auch hier muss man vorsichtig sein, denn einige Banken berechnen hohe Wechselkurse. Eine VISA-Karte ist daher immer von Vorteil, aber am besten sprichst du noch mal persönlich mit deiner Bank.

ein Glas mit Geldstücken und -scheinen©Adobe Stock


Die Sprache lernen

Natürlich ist es keine Pflicht, aber aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass schon ein paar Vokabeln und Redewendungen aus der Landessprache dein Leben deutlich leichter machen. Hierfür gibt es kostenlose Apps wie Duolingo, Babble oder Busuu. Aber auch dein Englisch kannst du vorher noch mal trainieren, zum Beispiel in einem Sprachkurs an der Fachhochschule Kiel. Diese sind ebenfalls komplett kostenlos, machen sehr viel Spaß und bringen dir vielleicht sogar noch ein paar Credit Points. Extra-Tipp: Solltest du doch einmal verzweifelt vor dem Regal im Supermarkt stehen, dann benutze einfach und schnell die Kamera-Funktion der Google-Translator-App.

eine Grafik mit Figuren und Zeichen zum Thema Sprachenlernen©Adobe Stock


Einen Untermieter finden

Um die Unterkunft im Ausland musst du dir wahrscheinlich keine Gedanken machen. In den meisten Fällen halten die Unis genügend Wohnheimplätze für Austauschstudierende frei, sodass du dir nur noch das schönste Haus aussuchen musst. Oder aber du hältst die Augen offen und suchst auf Facebook nach einer WG. Denn genau wie du müssen auch andere Studierende sich überlegen, was sie mit ihrem Zimmer während der Zeit im Ausland machen. Die einfachste Lösung für deine eigene Wohnung ist, wenn du dir einen netten Untermieter oder eine nette Untermieterin suchst. Extra-Tipp: Vergiss deine Pflanzen nicht und bringe sie bei Mitbewohnern oder Freunden unter.

eine Küchenzeile©Adobe Stock


Eine Packliste schreiben

Was soll ich mitnehmen? Die kurze Antwort lautet: nicht viel. In den meisten Fällen reisen Studierende mit zwei großen Koffern und einem Handgepäck. Um nicht komplett daran zu verzweifeln, empfehle ich dir, zuallererst eine Liste zu schreiben mit den wichtigsten Dingen, die auf jeden Fall nicht fehlen dürfen. Im zweiten Schritt kannst du dir dann überlegen, was du noch dazu haben möchtest. Und alles, was dann noch übrigbleibt (wie zum Beispiel die Winterjacke) kommt in ein Paket, das dir später jemand nachsenden kann. Vieles bekommt man aber in der Regel auch second hand für einen günstigen Preis. Extra-Tipp: Überprüfe auf jeden Fall, welche Steckdosen in deinem Land verwendet werden.

eine Hand schreibt etwas in ein Buch©Adobe Stock


Freunde finden

Gerade für die Introvertierten unter uns kann ein Auslandssemester zu Beginn herausfordernd sein. Das Gute ist aber: Es gibt viele Austauschstudierende, denen es ganz genauso geht und die sich schon darauf freuen, dich kennenzulernen. Daher habe keine Angst und sei offen für all die tollen Menschen da draußen. Ein Wohnheim kann ein guter erster Schritt sein, um sich mit netten Leuten anzufreunden. Viele Unis bieten auch ein Buddy-Programm an, das dich mit einem heimischen Studierenden zusammenbringt, der dich durch das Semester begleitet und unterstützt. Extra-Tipp: Neben all den Deutschen sei auch offen für wunderbare Menschen aus anderen Kulturen und Nationen.

Menschen am Lagerfeuer©Adobe Stock


Mobility Online checken

Falls dir dieser Name noch unbekannt ist: Mobility Online ist das Bewerbungsportal für Erasmus-Studierende. Auf den ersten Blick sieht man nur sehr viel Kästchen und To-dos. Doch keine Sorge: Du musst und sollst nicht alles auf einmal bearbeiten, sondern wirst Schritt für Schritt durch das Programm geführt. Bei Fragen kannst du dich immer an das Team des International Office wenden. Oft musst du auch auf eine Unterschrift warten, bevor es weiter gehen kann. Vergiss aber trotzdem nicht, regelmäßig in das Portal zu schauen und dann wieder weiterzumachen mit den nächsten Aufgaben. Extra-Tipp: Lege dir auf deinem PC einen neuen Ordner an, in dem du alle wichtigen Dokumente sammelst.

ein Mann und eine Frau beim Yoga©Adobe Stock


Nicht verzweifeln

Falls noch immer schwierige Fragen durch deinen Kopf kreisen, dann kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen: Es lässt sich für alles eine Lösung finden. Sei es der Hund, das Kind, die Wohnung, der Job, dein Freund oder deine Freundin - es wird sich fügen, glaube mir. Sprich mit den Betroffenen, nimm Kontakt mit dem International Office auf oder frage Studierende, die schon im Ausland waren. Vor dir liegt ein aufregendes und wunderbares Semester, an das du dich dein Leben lang zurückerinnern wirst. Die Zeit vergeht sowieso viel zu schnell, und dann bist du auch schon wieder zurück in Deutschland.

ein junger Mann in einem Zug©Adobe Stock/ B. Tarar


Entspannt anreisen

Egal, für welches Transportmittel du dich entscheidest, du wirst viele Stunden unterwegs sein. Um dem Stress und der Aufregung entgegenzuwirken, solltest du dir auf jeden Fall etwas Schönes gönnen für die Reise. Ein neues Buch, ein gemütliches Kissen, einen Schokomuffin oder vielleicht eine inspirierende Zeitschrift - du weißt am besten, was dich glücklich macht. Schreib es mit auf deine Packliste und dann kann es auch schon losgehen.

Wir wünschen dir viel Freude im Ausland und hoffen, dass dir diese zehn Tipps bei der Vorbereitung helfen.

 

© Fachhochschule Kiel