Im Gespräch mit Krister Steffens: Was macht eigentlich ein Qualitätsreferent?
Seit Februar 2024 ist Krister Steffens Qualitätsreferent am Fachbereich Wirtschaft. Im Interview erklärt er seine Aufgaben und gibt Einblicke in den Arbeitsalltag als Qualitätsreferent. Außerdem sprechen wir darüber, wie sich Studierende an der Hochschule engagieren können und warum sich ein Auslandssemester lohnt.
Herzlich Willkommen an der FH Kiel! Sie sind als Qualitätsreferent am Fachbereich Wirtschaft tätig. Was sind Ihre Aufgaben?
Als Qualitätsreferent bin ich vor allem erstmal Teil der Verwaltung am Fachbereich. In dieser Funktion unterstütze ich das Dekanat und die Geschäftsführung in vielfältiger Weise – beispielsweise in den Bereichen Monitoring, Lehrevaluation oder bei (Re-)Akkreditierungsverfahren. Auch an der Weiterentwicklung des Prozessmanagements am Fachbereich bin ich beteiligt. Außerdem tausche ich mich regelmäßig mit Kolleg*innen in den anderen Fachbereichen aus – etwa mit den anderen Qualitätsreferent*innen oder mit Mitarbeiter*innen der Abteilung für Hochschulentwicklung, der Zentralverwaltung und dem Zentrum für Lernen und Lehrentwicklung.
Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?
Meinen Tag starte ich meistens mit einem kleinen Rundgang hier in der Verwaltung, bei dem ich mit den Kolleg*innen bespreche, ob etwas anliegt. Ich checke meine Mails, schaue, welche Sachen akut sind und widme mich dann im Anschluss den verschiedenen Aufgaben und Projekten innerhalb meiner Stelle.
Was gefällt Ihnen an Ihrem Job am besten?
Besonders gut gefällt mir, in verschiedene Prozesse am Fachbereich mit eingebunden zu sein und dabei mit vielen unterschiedlichen Akteur*innen im Austausch zu sein. Im Grunde habe ich mit allen Statusgruppen zu tun – von Studierenden über Lehrende bis hin zu meinen Kolleg*innen in der Verwaltung. Auf diese Art die gesamte Bandbreite des Fachbereichs mitzubekommen, finde ich sehr angenehm. Und mir macht es Freude, dabei zu unterstützen, den Fachbereich zu einem angenehmen und produktiven Lern-, Lehr- und Arbeitsort zu gestalten.
Was ist Ihr Lieblingsort auf dem FH-Campus?
Da ich noch nicht so lange hier bin, will ich mich eigentlich noch gar nicht so richtig festlegen. Was ich ziemlich cool finde, ist der Ausblick aus dem Senatssaal hier bei uns im Gebäude – über den Hafen, die Förde und die Stadt.
Wie wird man Qualitätsreferent? Sie haben Politikwissenschaft und Europäische Ethnologie studiert – könnten auch Studierende aus den Wirtschaftswissenschaften in diesem Bereich arbeiten?
Ich würde sagen, dass es da keinen typischen Weg gibt. Es ist ein Tätigkeitsfeld, in dem verschiedene Skills von Vorteil sind, die in unterschiedlichen Studiengängen gelehrt werden. Wichtiges Handwerkszeug, um als Qualitätsreferent zu arbeiten, wird auf jeden Fall auch in den Wirtschaftswissenschaften mitgegeben. Von Vorteil ist es, wenn ein Interesse an der Hochschulverwaltung und dem Hochschulbildungswesen insgesamt besteht.
Nach Ihrem Masterstudium an der CAU Kiel haben Sie unter anderem als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der JMU Würzburg gearbeitet. Was haben Sie an Kiel am meisten vermisst?
Das Meer und die Luft.
Ein kleiner Rückblick auf Ihre eigene Studienzeit: An der CAU Kiel waren Sie im AStA im Referat für Hochschulpolitik tätig. Würden Sie Studierenden empfehlen, sich im AStA zu engagieren?
Unbedingt. Und ich würde es nicht auf den AStA beschränken, sondern allen Studierenden raten, sich irgendwie zu engagieren, wenn sie dazu Lust haben. Mitgestalten ist immer eine gute Idee. Vor allem, wenn man konkrete Ideen hat, wie man etwas an der Hochschule verbessern könnte. Das kann ich nur empfehlen. Auf der einen Seite aus einer demokratischen Überzeugung heraus, dass alle Statusgruppen an der Universität sich einbringen dürfen und das auch sollten. Auf der anderen Seite ist es ein wertvoller Lerneffekt für das Berufsleben. Die Skills, die man in der Gremienarbeit lernt, sind in so gut wie jedem Job hilfreich.
Welche Möglichkeiten gibt es für Studierende, sich zu engagieren?
Am Fachbereich Wirtschaft gibt es die Möglichkeit, in der Fachschaft mitzuarbeiten, die total wichtig für den Fachbereich ist. Oder man lässt sich als studentische Vertretung in den Fachbereichskonvent wählen, wo man direkt ganz dicht an den Fragestellungen im Fachbereich mitwirkt. Hochschulweit gibt es die Möglichkeit, für das Studierendenparlament (StuPa) oder den Senat zu kandidieren. Oder man engagiert sich eben im AStA. Zudem gibt es zahlreiche Hochschulgruppen, in die man eintreten kann.
Der Fachbereich Wirtschaft hat mit der Linnæus University und der Mälardalen University zwei Erasmus-Partnerhochschulen in Schweden. Sie selbst haben im Bachelor einen Auslandsaufenthalt an einer schwedischen Hochschule absolviert. Was spricht aus Ihrer Sicht für einen Erasmus-Aufenthalt in Schweden?
In Schweden gibt es meiner Erfahrung nach an den Hochschulen einen sehr persönlichen und angenehmen Umgang mit flachen Hierarchien zwischen allen Beteiligten. Und die Landschaft ist einfach toll. Generell sind Auslandserfahrungen immer eine gute Idee – egal was man studiert und wo man später mal landen möchte. Man kann sich weiterentwickeln, sich selbst noch einmal in einem ganz anderen Kontext kennenlernen und ein anderes Hochschulsystem in einem anderen Land entdecken. Außerdem lernt man tolle Leute aus ganz Europa und der ganzen Welt kennen und hat die Möglichkeit, die eigenen Sprachkenntnisse zu verbessern.
Vielen Dank für das Gespräch!
Interview: Tom Nelson
(veröffentlicht: 23.05.2024-ra)