Gra­tu­la­ti­on zur neuen Her­aus­ge­ber­schaft, Herr Pro­fes­sor Frosch-Wilke!

Das In­for­ming Sci­ence In­sti­tut ist ein ge­mein­nüt­zi­ger Ver­ein, wel­cher 1998 ge­grün­det wurde und eine glo­ba­le Ge­mein­schaft von Aka­de­mi­kern dar­stellt. Das Ziel ist es, in­for­mie­ren­de Wis­sen­schaft zu ge­stal­ten und bes­se­re Wege zur In­for­mie­rung zu fin­den. Über Zehn­tau­send Kol­leg*innen und Mit­glie­der aus über 75 Län­dern ge­hö­ren dem In­sti­tut heute an. Des Wei­te­ren wer­den von dem In­sti­tut ins­ge­samt 14 Jour­nals ver­öf­fent­licht, so auch das „In­ter­di­sci­pli­na­ry Jour­nal of In­for­ma­ti­on, Know­ledge and Ma­nage­ment“. Seit kur­zem ist Pro­fes­sor Dr. Dirk Frosch-Wilke Her­aus­ge­ber die­ses Jour­nals. In einem In­ter­view be­rich­tet er von sei­ner neuen Auf­ga­be und wel­che Be­son­der­hei­ten die­ses Jour­nals be­sitzt.

Was ist das In­ter­di­sci­pli­na­ry Jour­nal of In­for­ma­ti­on, Know­ledge and Ma­nage­ment (IJIKM)?  
Das ist ein Jour­nal, wel­ches vom In­for­ming Sci­en­ces In­sti­tut aus der USA her­aus­ge­ge­ben wird. Die­ses In­sti­tut ist eine non-pro­fit Or­ga­ni­sa­ti­on, die unter an­de­rem rund 14 Jour­nals ver­öf­fent­licht und auch eine ganze Reihe in­ter­na­tio­na­ler Kon­fe­ren­zen or­ga­ni­siert. Über diese Kon­fe­ren­zen habe ich ur­sprüng­lich auch den Zu­gang zu die­sem In­sti­tut und auch zu die­sem Jour­nal er­hal­ten. Das Jour­nal ist sehr breit auf­ge­stellt. Es geht um wis­sen­schaft­li­che Ar­ti­kel, die sich damit be­schäf­ti­gen, wie IT wirk­lich ge­nutzt wird, um die Per­for­mance, also die Leis­tungs­fä­hig­keit von Or­ga­ni­sa­tio­nen, zu er­hö­hen. Auch der ge­sam­te Be­reich des E-Lear­nings wird mit dem Jour­nal ab­ge­deckt. Dar­über hin­aus be­schäf­tigt sich das Jour­nal mit dem Thema des Wis­sens­ma­nage­ments.

Es ist ein Open-Data Jour­nal, bei dem alle Ar­ti­kel kos­ten­frei der Welt zur Ver­fü­gung ste­hen. So­bald der auf­wen­di­ge Re­view-Pro­zess durch­lau­fen ist, wer­den die Ar­ti­kel di­rekt auf der Web­site des Jour­nals ver­öf­fent­licht. Der Vor­teil ge­gen­über einem ge­druck­ten Jour­nal ist, dass For­schungs­er­geb­nis­se sehr viel zeit­na­her ver­öf­fent­licht wer­den, ohne dass die Qua­li­tät der Ver­öf­fent­li­chun­gen dar­un­ter lei­det.

Was ist das Be­son­de­re des Jour­nals IJIKM?  
Der zeit­na­he Open-Data-Vor­gang. Und der wert­schät­zen­de Gut­ach­tungs­pro­zess. Jeder Ar­ti­kel, der ver­öf­fent­licht wird, wird von min­des­tens drei (oder mehr) Gut­ach­tern be­wer­tet. Diese Gut­ach­ten müs­sen sich so­wohl um­fang­reich mit den In­hal­ten der ein­ge­reich­ten Ar­bei­ten be­schäf­ti­gen, als auch ge­ziel­te Hin­wei­se auf Ver­bes­se­rungs­po­ten­zia­le an die Au­to­ren be­inhal­ten.

So wer­den die Ar­bei­ten aus un­ter­schied­li­chen Per­spek­ti­ven be­trach­tet. Ich selbst habe diese Art von Be­gut­ach­tun­gen ei­ge­ner Ar­beit als sehr be­fruch­tend emp­fun­den, wenn es dann auch wirk­lich gute Gut­ach­ten sind. Das ist beim ISI wirk­lich ge­währ­leis­tet.

All­ge­mein gibt es bei die­sen so­ge­nann­ten dou­ble-blind-re­view-Ver­fah­ren sehr große qua­li­ta­ti­ve Un­ter­schie­de zwi­schen ein­zel­nen Gut­ach­ten. Beim IJIKM gibt es daher ein in­ter­nes Be­wer­tungs­sche­ma über Gut­ach­ter*innen, wel­ches neben der Fach­ex­per­ti­se der Gut­ach­ter*innen bei der Aus­wahl der Gut­ach­ter*innen im Rah­men eines Re­view-Pro­zes­ses ent­schei­det. Dar­über hin­aus er­hal­ten die Gut­ach­ter*innen um­fang­rei­che Hil­fe­stel­lun­gen, um hoch­wer­ti­ge Gut­ach­ten er­stel­len zu kön­nen. So wer­den bei­spiels­wei­se von Sei­ten der Her­aus­ge­ber nicht nur die Autor*innen, son­dern auch die Gut­ach­ter*innen wäh­rend des ge­sam­ten Re­view-Pro­zes­ses eng be­glei­tet.

Wie kam die An­fra­ge zur Her­aus­ge­ber­schaft?
Ich bin schon eine Weile als Gut­ach­ter für die­ses Jour­nal tätig. Dafür ist eine Be­wer­bung not­wen­dig. Man muss auf­zei­gen, dass man schon wis­sen­schaft­lich in dem The­men­um­feld des Jour­nals aktiv war. Da auch meine Gut­ach­ten wohl sehr hoch (in­tern) ge­rankt und meine Ar­bei­ten für sehr gut be­fun­den wur­den, bekam ich die An­fra­ge, als Her­aus­ge­ber des Jour­nals zu fun­gie­ren.

Trotz der In­ter­na­tio­na­li­tät im Her­aus­ge­ber­kreis gibt es an­schei­nend eine enge Zu­sam­men­ar­beit. Wie läuft diese ab?
Ja, genau. Vor meh­re­ren Wo­chen gab es eine aus­führ­li­che Vi­deo­kon­fe­renz mit dem Haupt-Her­aus­ge­ber, bei der wir uns aus­führ­lich über die Auf­ga­ben im Rah­men der Her­aus­ge­ber­schaft aus­ge­tauscht haben. Dar­über hin­aus be­steht ein re­gel­mä­ßi­ger Aus­tausch im Rah­men eines Re­view­pro­zes­ses.

Wel­che The­men­ge­bie­te in­ner­halb des Jour­nals wür­den Sie als Her­aus­ge­ber über­neh­men?
In der Ver­gan­gen­heit habe ich ei­ni­ges im Be­reich des E-Lear­nings pu­bli­ziert - das ist si­cher­lich ein Thema. Ich be­glei­te aber als Her­aus­ge­ber mehr den ge­sam­ten Be­gut­ach­tungs­pro­zess, des­halb werde ich hier the­ma­tisch brei­ter auf­ge­stellt sein. Ich habe be­reits als Gut­ach­ter in der letz­ten Zeit auch viele Paper zum Wis­sens­ma­nage­ment be­ar­bei­tet. Für die­ses Jour­nal wären es dann somit pri­mär die Be­rei­che E-Lear­ning und Wis­sens­ma­nag­ment.

Wo sind neue Chan­cen mit die­ser Auf­ga­be für Sie per­sön­lich zu er­ken­nen?
Es bie­tet eine gute Mög­lich­keit, mein Netz­werk zu er­wei­tern. Für mich ist es aber auch span­nend, so nah am ak­tu­el­len Stand der For­schung zu sein und auch be­reits vor der Pu­bli­ka­ti­on mit­zu­be­kom­men, an wel­chen The­men an­de­re Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen welt­weit ar­bei­ten. Am Puls der Zeit zu sein war für mich immer ein per­sön­li­cher An­reiz sowie die Ver­mitt­lung der ei­ge­nen Er­fah­run­gen, die ich in den letz­ten Jahr­zehn­ten er­ar­bei­tet habe.

Wir be­dan­ken uns für das in­ter­es­san­te In­ter­view und wün­schen Prof. Frosch-Wilke viel Er­folg bei sei­ner neuen Tä­tig­keit.

Text: Anna Thom­sen
(ver­öf­fent­licht: 13.01.2022-ra)