Ein Interview mit Prof. Dr. Nyls-Arne Pasternack über seine Zeit als Prodekan

Am 31.08.2022 endet nach ca. zwei Jahren die Amtszeit von Prof. Dr. Nyls-Arne Pasternack als Prodekan für Studium und Lehre. In einem spannenden Interview durften wir diese intensive Zeit gemeinsam Revue passieren lassen:

Wie lange waren Sie im Dekanat tätig? Wie lange schließlich als Prodekan?
Bei mir ging beides einher. Ich bin seit dem 01.07.2020 Prodekan für die Bereiche Studium und Lehre. Dies war auch mein Startzeitpunkt im Dekanat. Prof. Dr. Ruth Boerckel war bereits vor dieser Zeit im Dekanat tätig und hat dann schließlich zum 01.07.2020 die Rolle der Dekanin eingenommen. Prof. Dr. Hardiman hat dann zum 01.09.2020 die Rolle des zweiten Prodekans für die Schwerpunkte Forschung und Ausland besetzt. Von daher bin ich nun zwei Jahre im Amt. Meine Amtszeit läuft noch bis zum 31.08.2022.

Wie kamen Sie zu dem Entschluss, im Dekanat tätig zu werden?
Ich hatte schon immer Interesse daran, mich in der Selbstverwaltung zu engagieren. So war ich vor meiner Dekanatszeit bereits Mitglied in unserem Zentralen Haushalts- und Planungsausschuss (ZHP) sowie im Konvent und im Senat. Schließlich wurde ich von verschiedenen Seiten angesprochen, gewisse Ämter in der Selbstverwaltung zu übernehmen. So kam es dazu, dass im Frühjahr 2020 verschiedene Gespräche geführt wurden und ich mich nach einer längeren Bedenkzeit dazu entschieden habe, als Prodekan zu kandidieren. Da mir das Team, welches sich im Juni 2020 zur Wahl aufgestellt hat, sehr gut gefiel, war dies eine weitere Bestätigung, diesen Schritt zu gehen. Es ist meiner Meinung wichtig, dass sich die drei Mitglieder im Dekanat verstehen und zusammen funktionieren. Die Zeit danach hat es auch gezeigt, dass die Zusammenarbeit sehr gut geklappt hat und es eine gute Entscheidung war. Auch jetzt, nach einem weiteren Wechsel im März mit Harm Bandholz als weiteren Prodekan und Marco Hardiman als Dekan hat es sehr gut funktioniert. Es war und ist ein tolles Trio.

Da für mich die Lehre und das Studium eine sehr hohe Bedeutung haben, war es mir auch wichtig, hier tätig zu sein und meine Stärken einzubringen. Das habe ich in der Zeit und in dieser Position versucht und mein Bestmögliches gegeben. Ich bin froh, dass ich diesen Schritt gegangen bin.

Welchen Moment im Dekanat fanden Sie besonders prägend?
Es gibt nicht einen Punkt, sondern viele verschiedene. So bin ich z.B. bei den typischen operativen Aufgaben als Prodekan für Studium und Lehre mit vielen besonderen Menschen zusammengekommen. Dabei gab es einige sehr prägende Momente. Ferner stellt sich sicherlich auch durch die Veränderung mit Corona die Frage, wie wir uns strategisch aufstellen, wie es zukünftig weitergeht, auch in der Kombination von Online- und Präsenzlehre. Das ist bestimmt ein Punkt, woran wir weiter arbeiten müssen, um auch im Wettbewerb bestehen zu können.

Außerdem war es eine sehr intensive Zeit. Die erste Wahl fand bereits in der Corona-Pandemie statt. Somit hatten wir bereits ein „Corona Semester“ zumindest in Teilen hinter uns. Jedes Semester danach war auch sehr anders. Wir mussten beispielweise auch während des letzten Wintersemesters kurzfristige Entscheidungen treffen und diese auf die aktuellen Situationen abstimmen. Da bin ich allen dankbar, sowohl dem Präsidium als auch dem Kollegium und den Studierenden, dass wir das alle gemeinsam bewältigt haben. Somit waren vor allem die Menschen, mit denen wir zusammengearbeitet haben, das Besondere: das Präsidium, die Verwaltung, die Studierenden, die Kolleg*innen. Diese Gruppen schließlich alle zusammenzubringen und gemeinsam in eine Richtung zu gehen, war besonders in den letzten zwei Jahren wichtig, um uns und Ihnen weiterhin das bestmögliche Studium zu bieten.  

Hat sich Ihr Blick auf den Fachbereich und auf die Hochschule im Allgemeinen durch Ihr Amt verändert?
Auf jeden Fall. Einem ist es sonst, glaube ich, kaum bewusst, wie das Zusammenspiel auf allen Ebenen genau funktioniert. Auch bevorstehende und bereits vollzogene Veränderungen in der Fachhochschule mitzuerleben und mitzumoderieren ist in der Dekanatssituation besonders. Das war einem im Kollegium so vorher nicht unbedingt bewusst, obwohl im Konvent bereits viel berichtet wird. Auch besonders in unserer neuen Dekanatsrunde wurde darauf geachtet, viel Transparenz zu zeigen und über Veränderungen zu berichten, so dass die Sitzungen auch teilweise sehr ausführlich und umfassend waren. Aber dies ist meiner Meinung nach auch sehr wichtig, besonders bei Problemen und Herausforderungen und auch die Voraussetzung, um zufriedene und tolle Mitarbeiter*innen sowie Studierende zu haben.

In welcher Hinsicht hat Sie die Arbeit im Dekanat persönlich weitergebracht?
Ich habe sehr viel lernen können. Sowohl im Rahmen der Selbstverwaltung als auch im zwischenmenschlichen Umgang. Das hat mir sehr geholfen, aber auch noch einiges verdeutlicht. Ich finde, dass wir als Professor*innen einen tollen Beruf mit einer tollen Flexibilität haben - und ich würde mich freuen, wenn wir das alle so schätzen würden.

Gab es auch Herausforderungen, die Sie persönlich an Ihre Grenzen gebracht haben?
Ja, die gab es. Besonders in Moderationen, wenn es z. B. um die Umsetzung zentraler Vorgaben bei uns am Fachbereich ging. Ferner war es eine große Herausforderung, den Studierenden und Kolleg*innen immer gerecht zu werden. Deshalb war es gut, einen Kreis im Dekanat zu haben, der zusammensteht, auch in Phasen, die nicht einfach sind. Sowohl mit Ruth Boerckel als auch mit Marco Hardiman und jetzt mit Harm Bandholz funktionierte und funktioniert es sehr gut. Es ist sehr wichtig, dass ein starkes Vertrauen besteht, um auch Themen voranzubringen.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft des Dekanats?
Ich würde mir wünschen, dass wir für alle drei Ämter immer Personen finden, die sich für die einzelnen Bereiche engagieren und begeistern können. Dass sowohl Studierende, Kolleg*innen als auch die Verwaltung und das Präsidium Herausforderungen meistern und auch gemeinsam in die Zukunft gehen. Außerdem sollte weiterhin das Ziel verfolgt werden, bei Schulen noch bekannter und aufmerksamer zu werden, so dass wir hier im Umfeld aber auch überregional zeigen, dass wir eine tolle und fundierte Ausbildung sowohl im Bachelor als auch Master anbieten.

Wir bedanken uns bei Prof. Pasternack für das interessante Interview. Außerdem bedanken wir uns für die vergangenen zwei Jahre in seinem Amt, die sich trotz Herausforderungen durch Ausdauer, Mitgefühl und Motivation auszeichnen!


Text: Anna Thomsen 
(veröffentlicht: 26.07.2022-ra)