VISIT-Programm
Design-Thinking Tourismus Projekt geht mit „VISIT Islands“ in die letzte Runde
Seit September 2018 läuft das Projekt VISIT Islands am Fachbereich Wirtschaft in Kooperation mit Universitäten im Ausland. In der Lehre ist es bei uns im interdisziplinären Modul „Design-Thinking“ an der Fachhochschule Kiel sichtbar. Gefördert von Erasmus+ bringt dieses Projekt Studierende und Hochschulmitarbeiter*innen sowie lokale Organisationen auf Inseln zusammen, um gemeinsam innovative Dienstleistungen mit Methoden des Service Innovation Design und des Design Thinking zu entwickeln.
Vier Studierende pro Semester konnten in diesem Kurs vollfinanziert (Anreise, Unterkunft und Verpflegung) bei der Entwicklung von innovativen Dienstleistungen auf europäischen Inseln direkt vor Ort mitwirken. Mit an Bord waren über die Projektlaufzeit studentische Teams aus Finnland, Schweden, Schottland, Griechenland und Kroatien.
Die direkt anwendungsbezogenen Kurse wurden bislang auf Nauvo-Korppoo (Finnland), Öland (Schweden) und Paxos (Griechenland) durchgeführt. Die Kurse auf den weiteren Inseln Fehmarn, Vis (Kroatien) und Orkney (Schottland) konnten u.a. wegen der COVID-19-Pandemie nicht vor Ort durchgeführt werden. Durch das Projekt entstand unter anderem ein nachhaltiges Netzwerk zwischen den Hochschulen, den studentischen Teilnehmer*innen und zu den regionalen Unternehmen.
Dieses Jahr wäre es zum Abschluss nach Fehmarn gegangen, doch aufgrund der Corona Pandemie fand das Modul online statt. Der Kurs und die Abschlusspräsentationen fanden via Zoom statt. Dies hatte den Vorteil, dass einige Studierende mehr dabei sein konnten. Es wurden unter anderem Nachhaltigkeitskonzepte für die Kieler Woche angegangen und Tourismuskonzepte für die KielRegion entwickelt. Auch der Bürgermeister von Laboe hat an der Abschlusskonferenz teilgenommen, um sich die Konzepte für Laboe anzuschauen.
Durch die virtuellen Seminare, die anstelle der Vor-Ort-Kurse durchgeführt wurden, sind jedoch auch einige Highlights verloren gegangen: „Ganz besonders schön an VISIT sind die Inselbesuche. Diese fallen aufgrund der Diversität der Länder unterschiedlich aus. Von Camping mit überwiegender Selbstversorgung bis hin zur Vollpension in Hotels“, berichtet Prof. Dr. Marco Hardiman. Besonders gehaltvoll sei der Austausch der Arbeitsgruppen. Die Hochschulen bieten vielseitiges Fachwissen, darunter Dienstleistungsinnovation, Unternehmertum, nachhaltiger Tourismus sowie geografisches Fachwissen, welches innerhalb der internationalen Teams sich gegenseitig verstärkt.
Mit einem Corona-bedingten Onlinekurs ist das Projekt nun mit 60 Online-Teilnehmer*innen in eine letzte Runde gegangen. Allerdings gibt es bereits das Folgeprojekt MOTION, welches nun nicht mehr Inseln im Fokus hat, sondern Regionen, die von Übertourismus (Overtourism) betroffen sind. Zur Lösung dieser Problemstellung steht bereits ein FH-Team aus fünf Studierenden bereit, die im Dezember nach Torun in Polen reisen, um mittels Design Thinking und Futures Thinking Komponenten vor Ort entsprechende Lösungen zu entwickeln.
Zu den langfristigen Vorteilen dieser Projekte gehört neben dem außergewöhnlichen Lehrangebot das Stärken der Wirtschaft der Inseln und der Regionen, das Schaffen neuer Arbeitsplätze, ein stabiles Einkommen, das Steigern nachhaltiger Tourismusaktivitäten, das internationale Vernetzen mit anderen Inseln. Damit diese weitergeführt werden können.
Übersicht der aktuellen Partner: hier
Text: Amely Hunklinger
(veröffentlicht: 17.11.2021-ra)