SchuKoJuV: Schutzkonzepte gegen sexuelle Gewalt in der Jugendverbandsarbeit - Implementierungsstrategien, reflexive Aneignung und Möglichkeitsräume in ehrenamtlichen Strukturen der Jugendarbeit in Nordrhein-Westfalen
Institut für soziale Arbeit e.V. Friesenring 40 48147 Münster | Projektleiterin: Milena Bücken Förderkennzeichen: 01SR1715 Förderbetrag: 389.391,53 € Laufzeit: 01.04.2018 – 31.03.2021 |
Das Vorhaben zielt darauf ab, Wirkungen reflektierende Konzepte zur Implementierung von Präventions- und Interventionsstrategien gegen sexuelle Gewalt in Jugendverbänden (weiter) zu entwickeln und stellt die Perspektive ehrenamtlicher Jugendgruppenleiter*innen in den Mittelpunkt.
Bereits seit mehreren Jahren ist innerhalb der Jugendverbandsarbeit eine erhöhte Aufmerksamkeit für das Themenfeld „Prävention und Schutz gegen sexuelle Gewalt“ zu beobachten. Über die Entstehungszusammenhänge und die Umsetzung von Schutzkonzepten im jugendverbandlichen Alltag ist aus wissenschaftlicher Sicht bisher allerdings wenig bekannt.
Das Vorhaben wird neben einer Online-Befragung vor allem durch qualitative Interviews in drei Jugendverbänden Rückschlüsse auf den Stand der Implementierung von Schutzbemühungen, auf Einflussfaktoren für deren Gelingen und Veränderungsprozesse im jugendverbandlichen Alltag ermöglichen. Zwei Aspekte stehen dabei besonders im Fokus: Zum einen, dass in der Jugendverbandsarbeit pädagogische Professionalität nicht in gleichem Maße erwartet und eingefordert werden kann, wie in anderen Handlungsfeldern - hier fragt sich, was an diese Stelle tritt. Zum anderen das Verhältnis zwischen Schutzbemühungen, den zentralen Entwicklungsaufgaben Jugendlicher rund um Sexualität und (erste) Erfahrungen intimer (Paar-) Beziehungen und dem jugendverbandlichem Anspruch und Selbstverständnis.
Im Mittelpunkt der Analyse steht die Sichtweise ehrenamtlicher Jugendgruppenleiter*innen auf Schutzkonzepte und Möglichkeiten der Prävention sexueller Gewalt im jugendverbandlichen Alltag. Ihre Perspektive soll sichtbar und über Workshops und gemeinsame Fallwerkstätten für die (Weiter-) Entwicklung und Verankerung gelingender Schutzkonzepte aufbereitet werden. Es entsteht u.a. eine Handreichung, die über die Verteiler der Jugendverbandsarbeit in NRW als auch online zur Verfügung gestellt wird. Der Landesjugendring NRW e.V. und ein Projektbeirat begleiten das Vorhaben.