PISUM: Pädagogische Intimität - Studie zur Untersuchung von Mustern der Gestaltung pädagogischer Beziehungen in unterschiedlichen Handlungsfeldern (Verbundvorhaben)
Universität Kassel Fachbereich 01 Humanwissenschaften Fachgebiet Erziehungswissenschaft, Schwerpunkt Soziale Arbeit und außerschulische Bildung Arnold-Bode-Straße 10 34127 Kassel | Verbundkoordinator: Prof. Dr. Werner Thole Förderkennzeichen: 01SR1707A Förderbetrag: 350.604,00 € Laufzeit: 01.12.2017 – 30.11.2020 |
Frankfurt University of Applied Sciences Fachbereich 4 Soziale Arbeit und Gesundheit Nibelungenplatz 1 60318 Frankfurt am Main | Projektleiter: Prof. Dr. Michael Behnisch Förderkennzeichen: 01SR1707B Förderbetrag: 219.092,40 € Laufzeit: 01.12.2017 – 30.11.2020 |
Das Verbundprojekt hat zum Ziel, Wissen über Intimität in pädagogischen Beziehungen und Kontexten zu gewinnen und berufsethische Leitlinien für im pädagogischen Bereich Beschäftigte zu entwickeln.
Bisher stellt die Frage, wie Akteurinnen und Akteure in unterschiedlichen schulischen, sozialpädagogischen und freizeitbezogenen Handlungsfeldern pädagogische Intimität herstellen, eine Forschungslücke dar. Zudem ist weitgehend unerforscht, wie Intimität und Nähe im Spannungsfeld von Abhängigkeit und Macht professionell gestaltet werden können.
Im Verbundvorhaben wird deshalb empirisch herausgearbeitet, unter welchen Bedingungen sich gute, schützende und fördernde Nähebeziehungen entwickeln. Die Forschenden beobachten dazu Fachkräfte sowie Kinder und Jugendliche in den Bereichen Ganztagsschule, stationäre Hilfen zur Erziehung (Heime, Erziehungsstellen) sowie außerschulische, pädagogische wie nicht-pädagogische Kinder- und Jugendarbeit (Jugendeinrichtungen, Reiterhöfe) in ihrem alltäglichen Handeln. Zudem werden mit Fachkräften sowie mit Kindern- und Jugendlichen thematisch-narrative Interviews und Gruppendiskussionen zu den Themen Nähe, Distanz und Intimität geführt. Dadurch sollen beide Seiten der Beziehung unabhängig voneinander berücksichtigt und in Form eines partizipativen Ansatzes die individuellen Perspektiven der Akteurinnen und Akteure in die Analyse einbezogen werden.
Auf dieser Basis werden professionsethische Leitlinien entwickelt, die in pädagogischen Konzepten, Materialien und Methoden “guter Nähe“ umgesetzt werden können. Gleichzeitig sollen die Leitlinien aber auch aufzeigen, dass es aufgrund der Vielschichtigkeit der pädagogischen Kontexte, in denen Nähe gestaltet wird, nicht eine „richtige Praxis“ oder eine korrekte Umgangsweise in Bezug auf Nähe und Distanz gibt.
Die Forschungsergebnisse sowie die erarbeiteten Kriterien und Fortbildungsangebote werden über die Kooperationspartner, Fachverbände der Erziehungshilfe, Schulbehörden, Landesjugendringe, Sportverbände etc. zur Verfügung gestellt.
Weitere Informationen:
Projekthomepage Teilvorhaben A
Projekthomepage Teilvorhaben B