PAD: Peers als Adressaten von Disclosure und Brücken ins Hilfssystem (Dr. Heinz Kindler, Deutsches Jugendinstitut e.V.)
Deutsches Jugendinstitut e.V. Nockherstr. 2 81541 München | Projektleiter: Dr. Heinz Kindler Förderkennzeichen: 01SR1714 Förderbetrag: 357.808,12 € Laufzeit: 01.07.2018 – 30.06.2021 |
Das Vorhaben zielt darauf ab, Module für die Präventionsarbeit für Peers als Adressaten von Disclosure zu entwickeln. Die Module werden in einem Handbuch dargestellt und veröffentlicht.
Jugendliche, die sexualisierte Gewalt erfahren haben, wenden sich in einem ersten Schritt oft nicht an Erwachsene, sondern an Gleichaltrige und vertrauen sich diesen an. Beratungsstellen zu sexualisierter Gewalt greifen in ihren Präventionsangeboten dieses Anvertrauen (Disclosure) gegenüber Gleichaltrigen zwar auf, jedoch ohne sich auf gesicherte Erkenntnisse stützen zu können.
Ziel des Vorhabens ist es, in diesem Zusammenhang empirisches Wissen zu generieren und auf dieser Grundlage zusammen mit Beratungsstellen inhaltlich und methodisch aufeinander abgestimmte Module für die Präventionsarbeit zu entwickeln. Die Module sollen dazu dienen, von sexualisierter Gewalt betroffene Jugendliche und junge Adressaten von Disclosure zu unterstützen und Wege ins Hilfesystem aufzuzeigen.
Mittels qualitativer Interviews werden Experteninnen und Experten, von sexualisierter Gewalt Betroffene im jungen Erwachsenenalter und Jugendliche, die von betroffenen Gleichaltrigen ins Vertrauen gezogen wurden, zu ihrer jeweiligen Situation, ihren Erfahrungen und Wünsche befragt. Im Fokus stehen dabei die Untersuchung und Analyse von Herausforderungen und Konflikten. In einem weiteren Schritt werden Jugendliche zu Erwartungen, Fragen und Bedarfen in hypothetischen Situationen, in denen ihnen von erlebter sexualisierter Gewalt durch einen Freund oder eine Freundin berichtet wurde, befragt. Aus den Befunden werden zusammen mit Fachberatungsstellen Angebote, d.h. Module für die Präventionsarbeit partizipativ entwickelt, erprobt, evaluiert und in einem Werk- buch publiziert. Die Projektergebnisse werden in wissenschaftlichen und praxisorientierten Fachzeitschriften veröffentlicht und auf Tagungen vorgestellt.