Untersuchungen zu frei lebenden Wurzelnematoden im Ackerbau Schleswig-Holstein
Projektleiter: Prof. Dr. Klaus Schlüter
Mittelgeber: a) Ministerium für ländliche Räume
b) Stiftung Schleswig-Holsteinische Landschaft, Kiel
Kooperationspartner: Amt für ländliche Räume Kiel, Amt für ländliche Räume Lübeck
Bewilligungszeitraum: 01.01.2000 - 30.06.2002
Anzahl der Mitarbeiter: 2
Frei lebende Wurzelnematoden werden im Ackerbau Schleswig-Holsteins mit zunehmender Häufigkeit beobachtet. Insbesondere auf den Bodenarten sandiger Lehm (sL) bis lehmiger Sand (lS) machen sich in Fruchtfolgen wie Raps-Weizen-Gerste und auch Raps-Weizen-Weizen immer stärkere Schäden bemerkbar. Aufgrund ihrer hohen Anfälligkeit ist Wintergerste in besonderem Maße betroffen, aber mit zunehmender Häufigkeit wird auch Befall an Winterweizen deutlich. Aufgrund der schwierigen Zuordnung der Schadsymptome liegen nur unzureichende Erkenntnisse über den Umfang der Schäden und ihre Verbreitung vor. Im Rahmen eines Kooperationsprojektes mit den Abteilungen Pflanzenschutz der Ämter für ländliche Räume Kiel und Lübeck wurden in der Zeit von 2001 - 2002 einige grundlegende Untersuchungen durchgeführt und der bekannte Befall in einem Flächenkataster dokumentiert.
Auf einer stark befallenen Praxisfläche erfolgte im Herbst 2001 die Anlage eines umfangreichen Feldversuches mit Wintergerste, in dem unter anderem die Abundanzdynamik der Nematodenpopulation in Abhängigkeit vom Aussaattermin ermittelt wurde.
Die Untersuchungen zeigen deutlich, dass der in Wintergerste zu erwartende Schaden im wesentlichen durch den Aussaattermin bestimmt wird. Je länger der Zeitraum vor dem Absinken der Bodentemperaturen unter ca. 10° C ist, umso größer wird die Population frei lebender Wurzelnematoden vor dem Winter. Unter Nutzung von Wintergerstesorten, die besonders gut für Spätsaaten geeignet sind (F1-Hybriden), kann im Rahmen des Anbaumanagements somit der Grundstein für deutlich verringerten Frühjahrsbefall gelegt werden.