Auf­tre­ten von Fus­ari­en im Acker­bau Schles­wig-Hol­stein

Pro­jekt­lei­ter:  Prof. Dr. Klaus Schlü­ter


Mit­tel­ge­ber:  För­der­kreis Agrar­wis­sen­schaf­ten an der Nor­di­schen Uni­ver­si­tät Flens­burg e. V.


Be­wil­li­gungs­zeit­raum:  01.01.2003 - 31.12.2004


An­zahl der Mit­ar­bei­ter:  1



Im Jahr 2003 wurde das Auf­tre­ten von Er­re­gern der Par­ti­el­len Tau­bäh­rig­keit des Wei­zens in Schles­wig-Hol­stein un­ter­sucht (Fusa­ri­um cul­morum und Fusa­ri­um gra­mi­nearum). Die Be­son­der­heit be­stand darin, den Be­fall ein­zel­ner Pflan­zen nicht nur in der Ähre, son­dern an allen Or­ga­nen zu er­fas­sen. Zum Nach­weis ge­lang­te die hoch­spe­zi­fi­sche real-time PCR. Damit konn­te ge­zeigt wer­den, dass Fusa­ri­um cul­morum die Wei­zen­pflan­ze nicht nur über die Ähre, son­dern auch über die Wur­zel zu in­fi­zie­ren ver­mag und dann akro­pe­tal durch die In­ter­no­di­en hin­durch wach­sen kann.


Da sich diese Fursa­ri­um-Spe­zi­es aus­schlie­ß­lich ase­xu­ell ver­mehrt und keine flug­fä­hi­gen As­co­s­po­ren aus­bil­det, kommt ihren lang­le­bi­gen Chla­my­do­spo­ren im Boden be­son­de­re Be­deu­tung zu. So kann sich nach der Ernte be­fal­le­ner Pflan­zen (Wei­zen, Mais) ein bo­den­bür­ti­ges In­o­ku­lum an­rei­chern und bei an­fäl­li­gen Fol­ge­früch­ten In­fek­tio­nen aus­lö­sen. Die Be­sied­lung des Wei­zens kann also nicht nur über den schon lange be­kann­ten Weg der Blü­ten­in­fek­ti­on er­fol­gen, son­dern bei Fusa­ri­um cul­morum auch über den Boden. Damit erk­lät sich unter an­de­rem, dass selbst bei ex­trem un­güns­ti­gen In­fek­ti­ons­be­din­gun­gen wäh­rend der Wei­zen­blü­te ein Be­fall der Pflan­zen ein­tritt, wenn ein bo­den­bür­ti­ges In­o­ku­lum vor­liegt. Damit un­ter­schei­det sich die Art Fusa­ri­um cul­morum deut­lich von Fusa­ri­um gra­mi­nea­ri­um.