Virtuelle Realität
Butterfly-Box
Eine Box für Scheinwelten…
Im Foyer des Computermuseums Kiel wurde eine wandlungsfähige Box aufgestellt, die, wird sie entfaltet, den Zugang in virtuelle Welten erlaubt.
Wer das Museumsfoyer betritt, wird auf einen Kubus aufmerksam, der über einem verspiegelten Sockel schwebt. Ein dominant quaderförmiges Volumen ist dreiseitig mit einer Grafik umhüllt. Schmetterlinge sind zu sehen. Ihre Art des Flügelschlagens gab der Installation ihren Namen: die Butterfly-Box.
Die Grafik zeigt drei Brillenträger und ein Kind. Das Kind ist erkennbar auf Natur, die Schmetterlinge, orientiert. Es spürt und handelt in der Realität, kompromisslos. Ganz anders die Brillenträger. Sie sind weder weit- noch kurzsichtig – aber das wissen wir eigentlich gar nicht, denn die Brillen, die sie tragen, sind nicht konditioniert um mögliche Fehlleistungen der Augen ihrer Träger zu neutralisieren, die hier gezeigten Brillen sind ausschließlich VR-fähig, Brillen, die die Räume virtueller Realität öffnen.
Im aktiven Zustand bietet das Möbel, das sich dann ausgebreitet hat und der Klappmechanismus die Grafik verschwinden ließ, eine Projektionsfläche. Ein unter der Foyerdecke fixierte Beamer läßt die Umstehenden an den Erlebnissen des Walkers teilhaben, der oder die sich gerade von einer der High Tech-Brillen in die Virtualität entführen läßt. Um diesen Funktionen gerecht werden zu können, bedient ein Supervisor, vor der geöffneten, aufgeklappten Rückwand sitzend, einen Computer.
Die Butterfly-Box hat mehrere Aufgaben. Sind Studierende oder andere VR-Interessiert abwesend, ist die Box eine Box, geschlossen, ist sie ein sicherer Lagerplatz für die nötigen Requisiten für VR-Walks: Computer, Tastatur, Bildschirme und im Besonderen – die wertvollen VR-Brillen.
When the hikers are back to reality, the butterfly-box has once again turned into a shelter, into a very real cupboard.
Prof. Dr. Ludwig P. Fromm
Muthesius Kunsthochschule Kiel