Ausstellung

800 m² jüngste Geschichte

Einen Schwerpunkt der Ausstellung bilden Leben und Werk des Computerpioniers Konrad Zuse. Bundesweit herausragend ist im Computermuseum Kiel auch die Auswahl der ausgestellten Mikrocomputer der jüngeren Vergangenheit: Wer seine/ihre ersten Computer-Erfahrungen mit einem Heim-PC von IBM, Atari, Apple oder Commodore gemacht hat und sich noch an die Zeiten von „Pacman“, und Datassette erinnert, der kann auf nahezu einer ganzen Ausstellungsetage in Erinnerungen schwelgen.

Zuse & Co

Das Museum präsentiert unter anderem einen originalen Zuse-Computer vom Typ Z11, der seine Berechnungen und Speicherungen mit rund 2200 elektrischen Relais erledigte, und einen originalen Großrechner Z22. Der riesige Z22 ist der einzige Röhrenrechner, den die Zuse KG jemals baute – in einer Zeit, in der kaum jemand daran glaubte, dass Computer irgendwann eine nennenswerte weltweite Verbreitung erlangen könnten. Der Z22 der Kieler Ausstellung ist aber nicht nur ein denkmalgeschütztes Technik- und Zeitdokument, sondern mit dem Design seiner Röhrenfelder, Trommelspeicher und Gehäuse schon optisch so beeindruckend, dass Technikfans ihn vermutlich zum schönsten Rechner des Museums wählen würden.

Null & Eins in trauter Einheit

Insgesamt reicht das gezeigte technische Spektrum im neuen Museum von mechanischen Rechenmaschinen vergangener Jahrhunderte über Großrechenanlagen der 1950er bis 1980er Jahre bis zu PCs und Notebooks der späten 1990er Jahre.

Ziel des Museums ist es, die Entwicklung von feinmechanischen Rechenwerken über Relais und Röhren bis zu Transistoren und integrierten Schaltungen verständlich zu machen. Zusätzlich werden die technischen Entwicklungen jeweils in ihre historischen Zusammenhänge eingeordnet.

Um das zu erreichen, arbeitet das Museum nicht nur mit didaktisch aufbereiteten Ausstellungsgruppen plus erklärenden Texttafeln und Fotos, sondern auch mit einem sehr hohen multimedialen Anteil: Besuchergruppen starten ihren Rundgang durchs Museum mit einem eigens produzierten 3D-Film, an Multimediastationen können die Museumsgäste Filme und Informationen abrufen. Zum Selbermachen und Ausprobieren sind auch verschiedene moderne PCs gedacht, die sich dank einer Emulationssoftware exakt wie ein Commodore C64 oder andere alte Rechnersysteme benehmen.