Das Kunst­la­bo­ra­to­ri­um

 

Mit dem un­ge­wöhn­li­chen Titel "KUNST­LA­BO­RA­TO­RI­UM in Neu­müh­len-Diet­richs­dorf,Kunst im öf­fent­li­chen Raum - Kon­zep­te zum neuen Cam­pus der Fach­hoch­schu­le Kiel" ist im Jahr 1994 das Pro­jekt der da­ma­li­gen Mi­nis­te­rin für Wis­sen­schaft, For­schung und Kul­tur des Lan­des Schles­wig-Hol­stein, Ma­ri­an­ne Ti­dick ge­star­tet. Mit die­sem Mo­dell­vor­ha­ben wur­den die ers­ten Er­fah­run­gen der Neu­re­ge­lun­gen des Er­las­ses zur " Kunst im öf­fent­li­chen Raum" vom 1. Au­gust 1994 ge­sam­melt. Bis zu die­sem Zeit­punkt galt jahr­zehn­te­lang die Pra­xis der "Kunst am Bau", deren ur­sprüng­li­ches Ide­en­gut auf den Rund­erlass der Reichs­re­gie­rung aus dem Jahr 1934 zu­rück­geht, die die För­de­rung der neuen "deut­schen Kunst" durch­set­zen und die Künst­ler in einem so­zia­len Pakt an den Staat bin­den woll­te.

Das Kunst­la­bo­ra­to­ri­um hat als ers­tes gro­ßes Pi­lot­pro­jekt im Rah­men von Kunst im öf­fent­li­chen Raum die Po­ten­tia­le auf­ge­zeigt, die in der Kunst ste­cken, wenn die Künst­ler aus ihren Ate­liers her­aus­tre­ten. Hier­bei ging es vor allen Din­gen um die Si­tua­ti­on des neuen Fach­hoch­schul­stand­or­tes in einer ge­wach­se­nen his­to­ri­schen Um­ge­bung. Die Künst­le­rin­nen und Künst­ler des La­bo­ra­to­ri­ums haben die Span­nun­gen sehr gut auf­ge­ar­bei­tet, die aus der in­dus­tri­el­len Ent­wick­lung des Stadt­teils hin zu einer In­dus­trie­bra­che ent­stan­den sind. Erst durch die Ent­schei­dung der Lan­des­re­gie­rung an die­sem Ort die Fach­hoch­schu­le Kiel an­zu­sie­deln, wurde im Jahr 1994 ein neuer Auf­bruch und Auf­bau die­ses Are­als mög­lich und es ist letzt­lich auf das Kunst­la­bo­ra­to­ri­um und seine Er­geb­nis­se zu­rück­zu­füh­ren, dass sich hier nach zwei Jahr­zehn­ten aus einer ver­fal­len­den In­dus­trie­bra­che ein wer­ti­ges, at­trak­ti­ves Kunst- und Kul­tur­quar­tier ent­wi­ckeln konn­te.

Be­glei­tet von dem ku­ra­tie­ren­den
Kunst­re­fe­ren­ten Dr. An­dre­as von Ran­dow und dem mit der Pro­jekt-Ko­or­di­na­ti­on be­auf­trag­ten Kunst­his­to­ri­ker Dr. Jens Rön­n­au haben zehn Künst­le­rin­nen  und Künst­ler am Kunst­la­bo­ra­to­ri­um mit­ge­wirkt:

Re­na­te Anger, Uwe Ap­pold, Ioerg B., Ul­rich Eller, Lud­ger Ger­des, Man­fred Ort­ner, Raf­fa­el Reins­berg, Joa­chim Thode, Tri­loff und Insa Wink­ler. Aus den er­ar­bei­te­ten Kon­zep­tio­nen wur­den drei Werke vom Land an­ge­kauft und rea­li­siert: "Der Süden im Nor­den" von Re­na­te Anger, "Ei­sen­block" von Ul­rich Eller und "Kreis von Stein­ku­geln" von Lud­ger Ger­des. Diese drei Kunst­wer­ke im öf­fent­li­chen Raum bil­den den Ur­sprung der Samm­lung "Cam­pus­Kunst-D" und sind in der Werk­aus­wahl näher be­schrie­ben.

Zur Aus­stel­lung der Er­geb­nis­se des Kunst­la­bo­ra­to­ri­um vom 19.05. - 2.06.1995 er­schien die Do­ku­men­ta­ti­on als Buch­ver­öf­fent­li­chung (ISBN 3 - 930563 - 06 -1). Die hier ver­wen­de­ten Text­zi­ta­te sind dem Ge­leit­wort der Mi­nis­te­rin Ti­dick mit freund­li­cher Ge­neh­mi­gung der Her­aus­ge­be­rin ent­nom­men.