Pressemeldung

Umarmung vorm Bunker-D – Öffentliche Präsentation der Skulptur „Hugging“ von Cui Yi

von Frauke Schäfer

Am kommenden Mittwoch, 29. November 2017 um 18 Uhr, präsentiert die Fachhochschule (FH) Kiel die Skulptur „Hugging“ (Sun light II) der chinesischen Künstlerin Cui Yi.

Die zweiteilige Skulptur besteht aus zwei im Gras liegenden Betonfragmenten, die mit einem Geflecht aus rostigen Stahlstreben überzogen sind. Man könnte beinahe denken, sie seien Teile des alten Luftschutzbunkers. Doch wer genauer hinschaut, erkennt, dass die Streben den Beton umgeben, ihn zu überwuchern scheinen, wie Wurzeln oder Pflanzenteile, die zur Sonne streben. „Hugging“ war in diesem Jahr Bestandteil der Ausstellung „Skulptur in Bissee“; die Künstlerin schenkte sie der Fachhochschule, um sie auf dem Campus dauerhaft zugänglich zu machen.

Cui Yi wurde 1990 in der chinesischen Provinz Jiangsu geboren und studierte von 2009 bis 2016 Bildhauerei in Hangzhou. 2012 unternahm sie Studienreisen nach Italien und Deutschland, von 2014 bis 2015 war sie als Austauschstudentin in der Klasse Löbbert an der Kunstakademie Münster.

Im Anschluss an die Präsentation am Haupteingang des Bunker-D liest Prof. Dr. Ludwig Fromm im Bühnenraum aus seinem neuen Buch „Kleiner Grenzverkehr“. Mit seiner Erzählung schreibe er gegen das Vergessen und die Legendenbildung als eine Form der Geschichtsfälschung  an, erklärt Fromm: „Es geht mir nicht um Geschichte im Sinne einer akademischen Wissenschaft, sondern vielmehr um die Archivierung von Befindlichkeiten in historischen Situationen. Vor diesem Hintergrund verstehe ich mich weniger als Schriftsteller, denn als Archivar von Gefühlswelten.“

Prof. Dr. Ludwig Fromm ist Gründungsrektor der Muthesius Kunsthochschule und lehrte dort von 2005 bis 2015 im Fachbereich Raumstrategien das Lehrgebiet Raum, Ensemble und Wirkung. Gemeinsam mit Michael Breda und Studierenden entwickelte Fromm das Ausstellungsdesign des Computermuseums der FH Kiel, das im Sommer 2011 eröffnet wurde.

Nach der Lesung besteht die Möglichkeit, die Ausstellung „ENDSPIEL“ von Ulrike Theusner zu besuchen.