Pressemeldung

Ralf Meyer zu Gast im Bunker-D

von: Frauke Schäfer

Der Fotograf Ralf Meyer zeigt ab dem 10. Oktober 2019 eine Werkschau der vergangenen 18 Jahre im Bunker-D der Fachhochschule Kiel. Das Spektrum der Arbeiten reicht vom Portrait Roberto Blancos, über Landschaftsbilder, Szenen aus Dresden bis hin zu den architektonischen Hinterlassenschaften der Nationalsozialisten. Die Bandbreite der Motive mag auf den ersten Blick willkürlich erscheinen, hat aber ihren inneren Zusammenhang. In seinen freien Arbeiten setzt sich Meyer mit den Entwicklungen und Ereignissen der jüngeren deutschen Geschichte auseinander.

„Nichts war, wie es bleibt“ hat der gebürtige Bremer, der an der heutigen Muthesius Kunsthochschule studierte, seine Ausstellung überschrieben. Mit diesem Wortspiel konterkariert Meyer unsere vermeintliche Gewissheit, wenn es um Geschichte geht: „Heute einen historischen Moment mit ‚Genau so war es!‘ zu bezeichnen, ist kaum möglich. Trotzdem machen wir alle oft genau dies und erschaffen damit ein dauerhaft schiefes Bild dessen, was vielleicht einmal ganz anders war.“

Den Ausstellungsbesucher*innen stellt der Künstler eine fotografische Zeitreise in Aussicht, wenn sich diese auf das Zusammenspiel von Bildern und Texten einlassen: „Oft ist das Bildwichtige gar nicht vordergründig sichtbar, doch mit dem Wissen um den Kontext wird eine andere und neue Betrachtung des Bildes provoziert. Die Motive der Serie ‚Seekabelendstellen‘ beispielsweise sind auf den ersten Blick klassische Landschaftsfotografien. Nach dem Lesen des Begleittextes verkehrt sich deren Wirkung jedoch von lieblich nach bedrohlich.“

Die Ausstellung „Nichts war wie es bleibt“ wird am 10. Oktober um 18 Uhr eröffnet und ist bis zum 6. November 2019 im Bunker-D während der regulären Öffnungszeiten von 10 bis 22 Uhr und nach Vereinbarung unter bunker-d@fh-kiel.de zu sehen.

Hintergründe zum Künstler

  • 1966 in Bremen geboren und aufgewachsen
  • Studium des Kommunikations-Design mit Schwerpunkt Fotografie an der Muthesius-Hochschule – Fachhochschule für Kunst und Gestaltung Kiel; Examen bei Prof. Dirk Reinartz
  • seit Mitte der 1990er Jahre Arbeit als freischaffender Fotograf für Magazine und Unternehmen sowie sowie freie Arbeiten
  • seit 2003 verschiedene Lehrtätigkeiten an Hochschulen und Mitgliedschaften u.a. in der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) und der Deutschen Fotografischen Akademie‹ (DFA)

Auszeichnungen, Förderungen und Stipendien  

u.a. Otto-Steinert-Preis der Deutschen Gesellschaft für Photographie, Aufnahme des Bildbandes „Architektonische Nachhut“ in das Werk „Deutschland im Fotobuch“ unter die besten Bücher über Deutschland der vergangenen 100 Jahre, Dresdner Stipendium für Fotografie

Ausführliche Informationen finden Sie auf der Internetseite des Künstlers unter: www.ralfmeyer-fotografie.de.