"Ex Li­bris" Ar­tist­book & Gra­phics" von Vla­di­mir Sit­ni­kov

Be­reits zum fünf­ten Mal stell­te der Künst­ler Vla­di­mir Sit­ni­kov vom 10. Ja­nu­ar bis 6. Fe­bru­ar 2019 im Bun­ker-D aus - al­ler­dings han­del­te es sich die­ses mal um eine Pre­mie­re: Der stu­dier­te Buch­ge­stal­ter, wel­cher sich in sei­ner frü­he­ren Hei­mat Mos­kau auch als Kunst­re­dak­teur einen Namen mach­te, zeig­te eine Reihe selbst­ge­stal­te­ter Künst­ler­bü­cher und er­mög­lich­te den Be­su­chern mit der Prä­sen­ta­ti­on von Pro­be­dru­cken einen Ein­blick in deren Ent­ste­hungs­pro­zess.

„Ich ver­ste­he mich als Maler, aber Bü­cher sind eine par­al­le­le Welt, in der ich mich gerne be­fin­de“, be­kennt der Künst­ler, der immer wie­der Bü­cher sei­ner Lieb­lings­au­to­ren künst­le­risch um­setz­te. Dabei wer­den seine Il­lus­tra­tio­nen mal Seite für Seite dem Text ge­gen­über­ge­stellt, mal wird der Text als Ge­stal­tungs­ele­ment mit ein­be­zo­gen. 

Ge­sell­schaft­li­che Be­zü­ge, aber auch „zu­fäl­lig ent­ste­hen­de as­so­zia­ti­ve Ver­bin­dun­gen“ geben dabei jedem Künst­ler­buch ein ganz ei­ge­nes For­mat. Neben dem Künst­ler­band „MOCK­BA“ war so auch das Werk „Plat­te­tü­den“ zu sehen, der iko­no­gra­phi­sche Ele­men­te west­li­cher und öst­li­cher Kul­tur ge­malt auf Schall­plat­ten, auf­greift und ein­an­der ge­gen­über­stellt.

Gern nimmt Sit­ni­kov Bezug auf rus­si­sche Au­to­ren des frü­hen 20. Jahr­hun­derts: Etwa Gogol, Bul­ga­kov oder Da­niil Charms. Ein auf­fäl­li­ges Klein­od in der Samm­lung der ge­zeig­ten Werke stellt die künst­le­ri­sche Um­set­zung zu Charms` Kurz­ge­schich­te „Es gab ein­mal einen rot­haa­ri­gen Mann...“ dar, bei dem der Künst­ler unter an­de­rem eine Wie­ner Zei­tungs­sei­te von 1903 als Unter- und Hin­ter­grund für seine Fil­z­il­lus­tra­ti­on nutz­te. Zu der Samm­lung ein­zig­ar­ti­ger Künst­ler­bü­cher gaben auch Aus­stel­lungs­ka­ta­lo­ge und Pla­ka­te einen Ein­blick in Sit­ni­kovs Schaf­fen. Der Be­such im Bun­ker-D lohn­te wie stets - und gab dies­mal Ein­blick in eine ganz be­son­de­re Kunst­form.