"Wenn die Flut kommt" von Sandra Riche
Vom 16. Januar bis zum 12. Februar 2014 zeigte Sandra Riche in ihrer Ausstellung fragile Objekte und Installationen aus Alltagsgegenständen, die eine Fülle unterschiedlicher Interpretationen zuließen.
Die eindringliche Schau von Sandra Riche bestand zum Großteil aus Alltagsgegenständen und war eigens für den Bunker-D als Ausstellungsort konzipiert worden. Sie arbeitete gern mit banalen Dingen, da diese durch eine Veränderung der Umstände plötzlich einen ganz anderen Wert erlangen können, erzählte die gebürtige Französin.
Ein wiederkehrendes Thema ihrer Arbeiten sind Hände. Für die Künstlerin selbst seien ihre Hände ihr Zuhause, erklärte sie eine Videoarbeit in Endlosschleife, die als Metapher für ihre Arbeit als Künstlerin steht: Zunächst war ein kleines, bandagiertes Haus aus Drahtgeflecht zu sehen. Hände packten das leere Häuschen aus und legten sich die Bandagen auf die Handgelenke, um sie gleich darauf wieder abzuwickeln und erneut um das Haus zu legen. Als das Haus wieder befreit wurde, war es plötzlich mit Holzkohle gefüllt.
Auch in ihrer mehrteiligen Installation „Panzer“ spielten Hände eine große Rolle. Seltsam lebendig wirkten die aus Stahlwolle geformten und mit Rost überzogenen Hände, die sich an die Ränder der Emailleschüsseln klammerten – als wollten sie sich den Rost abwaschen, der stark an getrocknetes Blut erinnerte. Über den Schüsseln hing eine Gruppe Menschen von der Decke, gestaltet aus Stahlwolle und in verschmutzte Unterhemden gehüllt.
Die titelgebende Installation „Wenn die Flut kommt“ bestand aus Waschlappen und Drahtgeflecht. Aufgereiht an einer Wand fanden sich Lappen, in Schönschrift bestickt mit den Namen verschiedener Körperflüssigkeiten. Direkt davor erschloss sich eine verwüstete Fläche, übersät mit Schiffswracks aus Putzlappen und Draht, die im Meer zu versinken schienen. Diese Arbeit setzte die Flut in Analogie zu den Körperflüssigkeiten – beide wertvolle Flüssigkeiten, die in ihrer Funktion und Nichtfunktion Leben und Tod symbolisieren sollten.