Isabelle Süßmann vor dem Gebäude der Zentralverwaltung.© Lang­hof

Isa­bel­le Sü­ß­mann ist neue Be­treue­rin des Pro­fes­so­rin­nen­pro­gramms III

von Kris­ti­na Lang­hof

In der Gleich­stel­lungs­stel­le gibt es ein neues Ge­sicht: Seit dem ers­ten Ok­to­ber un­ter­stützt Isa­bel­le Sü­ß­mann die Fach­hoch­schu­le Kiel in Gleich­stel­lungs­maß­nah­men und be­treut das Pro­fes­so­rin­nen­pro­gramm III.

Ur­sprüng­lich kommt Isa­bel­le Sü­ß­mann aus der Nähe von It­ze­hoe. Ihr Ba­che­lor- sowie Mas­ter­stu­di­um in Völ­ker­recht, Po­li­tik- und Is­lam­wis­sen­schaf­ten ab­sol­vier­te sie an der Chris­ti­an-Al­brechts-Uni­ver­si­tät zu Kiel. Die Zeit zwi­schen ihrem Ba­che­lor und Mas­ter ver­brach­te die ge­bür­ti­ge Nord­deut­sche in Paris, wo sie für die Or­ga­ni­sa­ti­on für wirt­schaft­li­che Zu­sam­men­ar­beit und Ent­wick­lung (OECD) ar­bei­te­te und sich dort be­reits mit Gleich­stel­lung im öf­fent­li­chen Sek­tor von Mit­glieds- und Part­ner­staa­ten der Or­ga­ni­sa­ti­on schwer­punkt­mä­ßig in Nord­afri­ka be­schäf­tig­te. Es folg­te der Mas­ter­ab­schluss und schlie­ß­lich der Job an der Fach­hoch­schu­le Kiel. Nach der Zeit an der CAU - ein Ufer­wech­sel: „Ich finde den Ar­beits­weg hier­her total toll mit der Fähre und dem Fahr­rad, das ist schon ein Pri­vi­leg“, so Sü­ß­mann.   

In der Gleich­stel­lungs­stel­le be­treut Isa­bel­le Sü­ß­mann das Pro­fes­so­rin­nen­pro­gramm III. Dabei han­delt es sich um ein von Bund und Län­dern ge­för­der­tes Pro­gramm, das lang­fris­tig zum Ziel hat den An­teil an Frau­en in der Pro­fes­sor*in­nen­schaft zu er­hö­hen. Dabei kön­nen Hoch­schu­len eine zeit­lich be­grenz­te An­schub­fi­nan­zie­rung für mit Frau­en be­setz­te Pro­fes­su­ren be­an­tra­gen, wo­durch zu­sätz­lich Mit­tel für gleich­stel­lungs­för­dern­de Maß­nah­men frei wer­den. Isa­bel­le Sü­ß­mann geht es in ihrer Po­si­ti­on be­son­ders um die Stu­den­tin­nen auf dem Weg zur Pro­fes­sur: „Mein Ziel ist es, den weib­li­chen, wis­sen­schaft­li­chen Nach­wuchs zu för­dern. Wir wol­len Kon­zep­te ent­wi­ckeln, die ei­ner­seits den An­teil der Stu­den­tin­nen in den Fach­be­rei­chen, in denen sie un­ter­re­prä­sen­tiert sind, er­hö­hen, und an­de­rer­seits aber auch Ab­sol­ven­tin­nen durch eine Pro­mo­ti­on wei­ter­qua­li­fi­zie­ren und so einen wei­te­ren Schritt auf dem Weg zur Fach­hoch­schul­pro­fes­so­rin er­mög­li­chen“. Ein wei­te­res Ziel be­stehe darin, qua­li­fi­zier­te Ab­sol­ven­tin­nen an die Fach­hoch­schu­le zu bin­den. Denn für eine Fach­hoch­schul­pro­fes­sur ist eine der Vor­aus­set­zun­gen mehr­jäh­ri­ge Be­rufs­er­fah­rung au­ßer­halb einer uni­ver­si­tä­ren Ein­rich­tung. „Es geht uns darum, un­se­re hoch­qua­li­fi­zier­ten Ab­sol­ven­tin­nen mit Be­rufs­pra­xis dann auch so­zu­sa­gen zu­rück­zu­ho­len an un­se­re FH, um so den Pool an be­ru­fungs­fä­hi­gen Kan­di­da­tin­nen zu er­hö­hen“, sagt Sü­ß­mann.

Mo­men­tan liegt der An­teil an Frau­en mit einem Pro­fes­so­rin­nen­ti­tel an der FH bei 21,6 Pro­zent. Das ist immer noch deut­lich zu wenig, fin­det Isa­bel­le Sü­ß­mann: „Da ist noch viel Luft nach oben, ins­be­son­de­re in Hin­blick auf die Fach­be­rei­che, in denen nur ein, zwei Pro­fes­so­rin­nen ver­tre­ten sind.“ Dabei ist vor allem die Rede von den tech­ni­schen Fach­be­rei­chen. Neben den Pro­fes­so­rin­nen seien dort eben­falls die weib­li­chen Stu­den­tin­nen in der Un­ter­zahl. Von dem klas­si­schen Spruch, Mäd­chen seien eher sprach- und Jungs na­tur­wis­sen­schaft­lich be­gabt, der ins­be­son­de­re Schü­ler*innen oft mit­ge­ben wird, hält Isa­bel­le Sü­ß­mann wenig: „Selbst wenn man in der Schu­le den Schwer­punkt auf Spra­che ge­legt hat, heißt das ja nicht, dass man aus­schlie­ßt, in einem tech­ni­schen oder na­tur­wis­sen­schaft­li­chen Be­reich zu stu­die­ren. Ge­nau­so wie wenn man an­fängt an der FH zu stu­die­ren, es nicht aus­ge­schlos­sen sein soll­te, dass man ir­gend­wann mal pro­mo­viert“.

Die nächs­te kon­kre­te Maß­nah­me im Rah­men des Pro­fes­so­rin­nen­pro­gramms III wird noch die­sen Monat um­ge­setzt, in Form von Pro­mo­ti­ons­sti­pen­di­en für her­aus­ra­gen­de Mas­ter­ab­sol­ven­tin­nen. Für die Zu­kunft wird Isa­bel­le Sü­ß­mann am Auf­bau eines Kar­rie­re­cen­ters ar­bei­ten, in dem u. a. über das Thema Pro­mo­ti­on und weib­li­che Wis­sen­schafts­kar­rie­ren in­for­miert wird. „Hier­bei geht es vor allem darum, recht­zei­tig auf­zu­klä­ren und den Kar­rie­re­weg Fach­hoch­schul­pro­fes­so­rin sicht­ba­rer zu ma­chen“, er­klärt Sü­ß­mann. Um den Pro­fes­so­rin­nen­an­teil zu er­hö­hen, müsse man aber zudem einen Blick nach Außen wer­fen und „ge­eig­ne­te Wis­sen­schaft­le­rin­nen an­de­rer wis­sen­schaft­li­cher Ein­rich­tun­gen und lang­jäh­ri­ge Be­rufs­prak­ti­ke­rin­nen auf die Mög­lich­keit einer Pro­fes­sur an der Fach­hoch­schu­le auf­merk­sam ma­chen“, fin­det Isa­bel­le Sü­ß­mann.

Wer mehr über das Gleich­stel­lungs­zu­kunfts­kon­zept der FH er­fah­ren möch­te, kann dies hier nach­le­sen. 

© Fach­hoch­schu­le Kiel