Vor­ge­schich­te des Bun­kers

Pro­jekt Bun­ker-D: Blü­hen­des Leben in fes­ten Mau­ern

Wenn die Wände des Bun­ker-D spre­chen könn­ten, wäre wo­mög­lich ein jah­re­lan­ges Zu­hö­ren nötig, um über­haupt er­ah­nen zu kön­nen, was die­ses Ge­mäu­er schon alles mit­er­lebt hat. An­ge­fan­gen als Werk­schutz­bun­ker der Ho­waldts­wer­ke-Deut­sche Werft, wurde das Ge­bäu­de spä­ter Be­stand­teil eines in­dus­tri­el­len Öd­lan­des und schlie­ß­lich ein Ort, an dem Krea­ti­vi­tät, Kul­tur und Kom­mu­ni­ka­ti­on ge­bün­delt wer­den. Ganz im Ge­gen­satz zu sei­ner ur­sprüng­li­chen Be­stim­mung fin­den heute im Bun­ker-D Aus­stel­lun­gen, Ki­no­vor­stel­lun­gen und Spie­le­aben­de statt, ein Café und eine Bar laden zu ge­müt­li­chem Bei­sam­men­sein ein.

Im Jahr 2014 wurde der vor­erst letz­te Sa­nie­rungs- und Re­no­vie­rungs­ab­schnitt be­en­det. Bis zur Ver­wirk­li­chung des Pro­jek­tes Bun­ker-D war es je­doch ein wei­ter Weg.

Ho­waldts­wer­ke-Deut­sche Werft im Zwei­ten Welt­krieg

Wäh­rend des Krie­ges wur­den 80 Pro­zent der Werft­ge­bäu­de dem Erd­bo­den gleich ge­macht und der Stand­ort äh­nel­te einer men­schen­lee­ren Rui­nen­wüs­te. Da­mals er­ho­ben sich aus dem jet­zi­gen Fach­hoch­schul­ge­län­de nur die Bun­ker, die den Krieg mit we­ni­gen Schä­den über­stan­den hat­ten.
Die Ho­waldts­wer­ke-Deut­sche Werft baute wäh­rend des Zwei­ten Welt­krie­ges U-Boote. Zu die­sem Zweck wurde von 1941 bis 1943 zu­sätz­lich der U-Boot-Bun­ker Ki­li­an auf dem Ost­ufer er­rich­tet.

Wie­der­auf­bau des Stand­orts: In­dus­trie am Ost­ufer

In den 1950er-Jah­ren bil­de­te sich auf dem Ost­ufer eine neue In­dus­trie mit gro­ßen Un­ter­neh­men wie HDW und An­schütz. Da­durch wuchs der Stand­ort und wurde wich­ti­ger Kno­ten­punkt von For­schung und Ge­sell­schaft. Was viele nicht wis­sen: Un­weit des Bun­kers er­fand der be­kann­te Wis­sen­schaft­ler Dr. Ru­dolph Hell einen Vor­rei­ter des heu­ti­gen Scan­ners.  In die­sen Mau­ern haben heute die Fach­be­rei­che Me­di­en, In­for­ma­tik und Elek­tro­tech­nik sowie Ma­schi­nen­we­sen der FH Kiel ihren Sitz, in der ehe­ma­li­gen Kon­zern­zen­tra­le der HDW stu­die­ren die künf­ti­gen So­zi­al- und Wirt­schafts­wis­sen­schaft­le­rin­nen und -wis­sen­schaft­ler. Der fri­schauf­ge­blüh­te In­dus­trie­stand­ort wurde je­doch in den 1980er-Jah­ren er­neut ver­las­sen und so ver­blieb das Ge­biet um den Bun­ker-D als in­dus­tri­el­les Brach­land.